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Cat’s Cradle

Nándor Angstenberger
Salon Oblique

Grafik: Viktor Schmidt

Eröffnung

24. Juni 2021,
11:00–19:00 Uhr

Ausstellung
25. Juni – 29. August 2021

Augmented Reality: Ross Alexander Payne und Lupus Siegert

Digital sculptures: MSHR, Asdrúbal Gómez, Aujik und Lupus Siegert


Was wäre, wenn der Bärenzwinger 100 Jahre still und leer stünde? Ausgehend von dieser Idee beschäftigt sich die Ausstellung „Cat’s Cradle“ nicht nur mit dem, was war, sondern vor allem mit dem, was ist oder sein könnte. Die unterschiedlichen Zeiten dieses Ortes werden veranschaulicht: als feine Spinnweben zwischen Metall gespannt, als dicke Staubwolle auf Beton liegend und als braune Schlieren durch den Mörtel gezogen.

Nándor Angstenberger lässt die Architektur des Bärenzwingers und die lebendige Natur der Außengehege miteinander verwachsen. Es entsteht ein neuer Organismus, der sich in die Umgebung einfügt und Teil von ihr wird. Die Installation aus weißem Garn erinnert an die zahlreichen Spinnennetze, die bereits Teil des Ortes sind. Gleichzeitig versperrt dieser Organismus den Weg und es müssen achtsam neue Pfade gesucht werden.

Noch etwas Anderes hat sich hier eingenistet, etwas, das nicht auf den ersten Blick zu sehen ist. Zwischen den Steinen und unter den Ästen des Holunders verbergen sich virtuelle Skulpturen.

Die Leihgaben der Künstler:innen MSHR, Asdrúbal Gómez, Aujik und Lupus Siegert sind Teil einer Augmented-Reality Komposition, welche das Kollektiv Salon Oblique im Rahmen der Ausstellung für den Bärenzwinger entwickelt hat. Über ein Tablet werden sie in der realen Umgebung des Außenbereichs des Bärenzwingers sichtbar. Auch diese Arbeit regt dazu an, unbekannte Richtungen einzuschlagen und den Ort neu zu erkunden. Es geht um eine Stärkung und Verbindung von Vorhandenem und Neuem. Nur, weil etwas nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, heißt es nicht, dass es nicht da ist.

Im vermeintlichen Leerstand des inneren Bärenzwingers wächst die Vorstellung und das Gefühl für den vorhandenen Lebensraum und die Verantwortung, die wir alle gemeinsam dafür tragen. Die Arbeiten treten in einen Dialog untereinander und mit der natürlichen Umgebung dieses Ortes. Sie machen sich zum Vorsatz, durch Vernetzung und Verkettung ein gemeinsames Mit-Werden zu begünstigen.

Die Ausstellung »Cat’s Cradle« ist die zweite Ausstellung des Jahresprogramms Bricolage und damit eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers.



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Nándor Angstenberger

Nándor Angstenberger studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seine Schwerpunkte sind organisch wachsende Skulpturen und raumgreifende Installationen. Er bezeichnet sich selbst als einen Weltenbauer und Archivar. Seine Vorgehensweise in der Kunst ist mit einfachen Methoden der Materialerkundung verbunden, es wird gefaltet, gerissen, geschnitten, gelegt, gesucht und meistens gefunden oder in Kleinste zerlegt und neu verbunden.

Seine Arbeiten wurden unter anderem im Museum Marta Herford, Kunsthalle Krems, Kunstmuseum Ahrenshoop, in der Kunsthalle Emden und Stadtgalerie Kiel, Kunstmuseum Kloster Unser lieben Frauen Magdeburg, Landesmuseum Stuttgart, im Kunstverein Freiburg, Kunstverein Bellevue-Saal Wiesbaden und im Zeppelin Museum Friedrichshafen gezeigt. Darüber hinaus entwickelte er Bühnenbild-Installationen für Neue Musik in der Pariser Philharmonie und für OperaLab im Ackerstadtpalast, Berlin.

Salon Oblique

Seit 2018 setzt sich Salon Oblique für die Ermöglichung von konzeptioneller kreativer Produktion ein und hat sich seitdem an viele Formen angepasst. Das Kollektiv hat sich auf experimentelle Konzeptumsetzung spezialisiert.

Die Kernprinzipien des Projekts Salon Oblique sind die Vielfalt der Praxis und eine radikal inklusive, offene Plattform für Experimente innerhalb von Musik und Kunst aller Art.

Salon Oblique strebt eine erfinderische, kollaborative und nachhaltige Entwicklung an, die die verfügbaren technologischen Mittel nutzt, um ein Netzwerk aufzubauen und die Produktion und Vermittlung von Musik und Kunst zu unterstützen, ohne dabei die Verflechtung mit der natürlichen Welt, deren Teil wir sind, aus den Augen zu verlieren.

»Decolonize Mitte!«

Stadtführung mit Berlin Postkolonial

22. Juli 2021
Beginn: 18:30 Uhr

Der Treffpunkt ist vor dem Bärenzwinger.

Die Teilnahme an der Führung ist nach Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Antigen-Tests, vollständiger Immunisierung oder Impfung möglich.

Bitte halten Sie den Mindestabstand von 1,5m zu anderen Teilnehmenden ein und tragen Sie eine medizinische Maske. Zur Anwesenheitsdokumentation erheben wir vor Ort die Kontaktdaten.

Am 22. Juli 2021 lädt der Bärenzwinger von 18:30 bis 20:30 Uhr zu einer Stadtführung durch die Nachbarschaft des Köllnischen Parks ein.

Warum fragen afrikanische Berlin-Besucher:innen noch immer vergebens nach einem angemessenen Erinnerungsort für die berüchtigte Berlin Conference? Was hat die Berliner M-Straße mit dem Konzentrationslager Sachsenhausen zu tun? Wann forderten Aktivisten afrikanischer Herkunft erstmals einen Schwarzen Repräsentanten im deutschen Parlament?

Die Tour wird moderiert von Christian Kopp und Mnyaka Sururu Mboro vom Verein Berlin Postkolonial. Die Stadtführung mit Berlin Postkolonial erkundet vergessene, verdrängte, geschönte und umkämpfte Orte der Kolonialgeschichte der Berliner Mitte und berührt dabei drängende Fragen der postkolonialen Gegenwart. Der Rundgang ist Teil des aktuellen Ausstellungsprogramms „Bricolage“, das eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers und seiner Nachbarschaft präsentiert.


Die Tour findet in deutscher Sprache statt.

»the planet is round«

Performance mit Michelle Moura und Maikon K, Sound: Kaj Duncan David

30. Juli 2021
Beginn: 19:00 Uhr

Veranstaltung unter freiem Himmel.

Die Teilnahme ist nach Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Antigen-Tests, vollständiger Immunisierung oder Impfung möglich.

Bitte halten Sie den Mindestabstand von 1,5m zu anderen Teilnehmenden ein und tragen Sie eine medizinische Maske. Zur Anwesenheitsdokumentation erheben wir vor Ort die Kontaktdaten.

Am 30. Juli 2021 lädt der Bärenzwinger zu einer Performance mit der Tänzerin und Choreografin Michelle Moura, dem Performer Maikon K und Komponisten Kaj Duncan David ein.

Die künstlerische Arbeit reagiert auf die Bewegung der sogenannten Flat-Earther, die glauben, die Erde sei eine flache, unbewegliche Scheibe. Zusammen mit anderen Verschwörungserzählungen wird dieser polarisierende Glaube derzeit von Anhänger:innen der extremen Rechten verbreitet.

Die Performance versucht einen Gegenbeweis. Sie will zeigen, „dass sich die Welt dreht, dass der Mond die Gezeiten bestimmt, dass ein Vulkan ein Anus der Erde ist, und sich Schall nicht im Vakuum ausbreitet.“ (Michelle Moura)

In diesem eigens für den Bärenzwinger produzierten Performance-Konzert spielt Kaj Duncan David Stücke aus seinem elektronischen Musikalbum „All Culture is Dissolving“ (2021).

Michelle Moura ist eine brasilianische Choreografin und Tänzerin, die seit 2017 in Berlin lebt. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Tanz- und Performance-Festivals präsentiert, darunter Impulstanz (AU), Festival Panorama (BR) und La Biennale di Venezia (IT).

Maikon K ist ein Performance-Künstler aus Brasilien. In seiner Arbeit untersucht er die Gestaltung von erweiterten Dramaturgien, Erzeugung von Intensitäten und hybriden Sprachen. Seit 2021 lebt er in Berlin mit Unterstützung der Martin Roth Initiative und als assoziierter Künstler am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin.

Kaj Duncan Davidist ein in Berlin lebender Komponist für experimentelle Musik. Viele seiner Stücke sind audiovisuell und erforschen gestalterische Beziehungen zwischen Klang und Licht in Konzertsituationen. Neben Konzertwerken hat er auch Mischformen aus Theater/Musik/Oper/Installation/Tanz entwickelt. In der Saison 2019/2020 war er Stipendiat der JUNGE AKADEMIE an der Akademie der Künste, Berlin.

»unheimlich unheimlich« #6

Konzert mit Tomomi Adachi, Ignaz Schick, Fabíola und Margaret Unknown.

06. August 2021
Beginn: 19:30 & 20:30

Wegen der aktuellen Hygiene-Maßnahmen werden 2 Zeitfenster angeboten (Beginn: 19:30 und 20:30 Uhr). Die Teilnehmer:innenzahl ist jeweils auf 30 Personen begrenzt.

Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung ist der Nachweis eines negativen Corona-Tests – nicht älter als 24 Stunden – oder ein Nachweis über eine Impfung oder Genesung sowie das Tragen einer medizinischen Maske.

Am 06.08. zwischen 19:00 und 21:30 Uhr lädt der Bärenzwinger zum ersten von zwei Auftritten der Konzertreihe »Unheimlich Unheimlich« ein. Kuratiert von Max Bogner/Margaret Unknown, wurde »Unheimlich Unheimlich« im Herbst 2020 in Berliner Bars und Teil der Berliner Underground-Musikszene initiiert.

Für die Konzertreihe im Bärenzwinger wird ein Quartett von Berliner Musiker:innen eingeladen, welches zum ersten Mal zusammenarbeitet und gemeinsame Klangimprovisationen entwickelt.

Tomomi Adachi (Gesang, Elektronik) ist ein japanischer Performer, Komponist, Klangpoet, Instrumentenbauer und bildender Künstler. Seine Stimm- und Elektronikmusik-Stücke, Klangpoesie, improvisierte und zeitgenössische Musik präsentierte er in der ganzen Welt, darunter Tate Modern, Maerzmusik, Hamburger Bahnhof, Centre Pompidou.

Ignaz Schick (Turntables, Elektronik) ist ein in Berlin lebender Klangkünstler, Komponist sowie Konzeptkünstler. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Schick tourte weltweit solo oder mit verschiedenen Ensembles und hat mit mehr als hundert internationalen Klangkünstler*innen zusammengearbeitet.

Fabíola (Gesang, Elektronik) ist eine in Portugal geborene interdisziplinäre Künstlerin, die Skulptur und Bewegung in ihrer künstlerischen Praxis miteinander verschmelzen lässt.

Max Bogner/Margaret Unknown (Gesang, Lapsteel-Gitarre) ist ein österreichischer Musiker und Konzertveranstalter. Als Improvisator ist Bogner sowohl solo als auch in oft transnationalen und generationenübergreifenden Ensembles aktiv und spielte u.a. mit Eric Arn, Linda Sharrock, Sabu Toyozumi und Kazuhisa Uchihashi. Als Konzertveranstalter ist er mitverantwortlich für den Wiener Underground-Hub mo.ë.

»unheimlich unheimlich« #7

THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA

Konzert mit Marta Masternak, Antti Virtaranta, Adam Goodwin, Guido Kohn, Markus Krispel, Davide Piersanti, Marie Takahashi, Samin Son und Dr. Nexus

28. August 2021
Beginn: 19:30
Einlass: 19:00

Im Einklang mit den aktuellen Hygiene-Maßnahmen können nur 20 Plätze vergeben werden.

Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung ist der Nachweis eines negativen Corona-Tests – nicht älter als 24 Stunden – oder ein Nachweis über eine Impfung oder Genesung sowie das Tragen einer medizinischen Maske.

Am 28. August 2021 von 19:30 bis 20:30 Uhrlädt der Bärenzwinger zum zweiten Auftritt der Konzertreihe »Unheimlich Unheimlich« ein. 

Mit dem Fokus auf improvisierter Musik und Performance-Kunst hat die Reihe eine große Bandbreite an Künstler:innen aus Berlin sowie internationale Gäste präsentiert. Kuratiert von Max Bogner/Margaret Unknown, wurde »Unheimlich Unheimlich« im Herbst 2020 in Berliner Bars und als Teil der Berliner Underground-Musikszene initiiert. 

Für die 7. Edition wird mit THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA eine Gruppe international arbeitender Künstler:innen im Rahmen der Gastkuration von Max Bogner/Margaret Unknown im Bärenzwinger präsentiert.

THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA ist ein internationales Improvisations-Orchester, das nicht probt – jedes „Stück“ ist anders als das vorherige und kann nicht wiederholt werden. Wenn man will, kann man „Echtzeit Orchester“ dazu sagen. Jede:r Spieler:in hat einen individuellen musikalischen Hintergrund und ist in verschiedenen Projekten aktiv.

Marta Masternak (Schlagzeug) studierte Malerei, Bildhauerei und Multimedia an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. Sie ist außerdem Mitglied der Experimental- und Noise-Musikprojekte: permanenterror und CATARAT.

Antti Virtaranta (Kontrabass) nutzt seine Einflüsse aus Jazz und Rockmusik sowie zeitgenössische Techniken, um seine musikalische Sprache zu formen.

Adam Goodwin (Kontrabass) erhielt Abschlüsse in klassischer und zeitgenössischer Kontrabass-Performance von der University of North Texas (BM, 2009) und der University of California San Diego (MM, 2012) und studierte außerdem Komposition an beiden Universitäten.

Guido Kohn (Cello) ist Improvisator, Cellist und Noise-Musiker.

Markus Krispel (Saxophon) arbeitet in verschiedenen Konstellationen als improvisierender Musiker und veranstaltet auch Solokonzerte mit Interesse an der klanglichen Erforschung des Saxophons, bezogen auf die akustischen Angebote des jeweiligen Raumes, seiner Resonanz und sozialem Kontext.

Davide Piersanti (Posaune) ist ein italienischer Posaunist, E-Bassist, Improvisator, Komponist, Multi-Instrumentalist und Performer aus Rom, der in Berlin lebt. Zurzeit spielt er hauptsächlich in verschiedenen Kollaborationen in der vielfältigen elektro-akustischen Avantgarde Berliner „Echtzeitmusik“-Szene.

Marie Takahashi (Viola) ist eine moderne und barocke Bratschistin, Improvisatorin und Kammermusikerin aus Sapporo, Japan.

Samin Son (Kehlkopfgesang) spielt gerne mit Gongs, Stimme, Gitarre, Schlagzeug oder Computer, je nach Arraggements, Instrumenten, Situationen.

Dr. Nexus (Stimme), kommt aus der bildenden Kunst und begann vor ca. 25 Jahren, sich mit Klangkunst, experimenteller, Noise- und Industrial-Musik zu beschäftigen.

KANTEN UND KNOTEN

GLEANING

EPHEMERIS

Bricolage

Openings, not openings

FICITIONAL ODYSSEY

Publikation

Projektionen der Ununterscheidbarkeit

Architekturen der Segregation

Spuren des Animalischen