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Resonant Bodies

caner teker
Liz Rosenfeld

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung
24.06. – 04.09. 2022

Eröffnung
23.06. 2022, 18–21 Uhr
mit DJ Set von Christopher Sweetapple

Kuratiert von
Malte Pieper und Lusin Reinsch

»Resonant Bodies« ist der zweite Teil des Jahresprogramms EPHEMERIS


Veranstaltungen

03.09. 2022, 20 Uhr
PARASITES
a reading
mit caner teker und kompliz*innen

Details zu den Veranstaltungen werden online veröffentlicht.

Raumgreifende künstlerische Arbeiten von Liz Rosenfeld und caner teker reagieren miteinander und treffen auf die Architektur des Bärenzwingers. Körperliche Resonanz kreuzt in der Ausstellung durch belebte und unbelebte Materie, durchquert Körper, Räume und Zeiten. Körper, die miteinander in Resonanz gehen, können auch Körper einer Allianz sein und einen kollektiven und widerstandsfähigen Körper bilden. Wie ein Körper wahrgenommen wird, wie er sich bewegt, ist eng mit den Szenen und Räumen verwoben, in denen er auftritt, und mit den anderen Körpern, denen er begegnet. Welche Körper sind wo willkommen?

Ausgehend von der Vorgeschichte des Ortes als Straßenreinigungsdepot mit öffentlicher Bedürfnisanstalt folgen die Künstler*innen Codes und Spuren von Cruising, der Präsenz von Begehren im öffentlichen Raum und im Verborgenen. Ein Körper schüttelt sich in einem leeren Darkroom, eine Video-Installation, Drucke und Zeichnungen von Liz Rosenfeld verkleiden das Gebäude. Eine installative Arbeit und Skulpturen von caner teker entdecken andere Möglichkeiten der Archivierung von Performances, jenseits filmischer und fotografischer Spuren. Eine neue Edition der PARASITES-Publikation versammelt vier Perspektiven auf Cruising und Wege eines Erinnerns und Archivierens im Dunkeln.

»Resonant Bodies« verhandelt den Bärenzwinger als Ort im Spannungsfeld zwischen Zeigen und Verstecken.

Die Ausstellung läutet den Sommer im Bärenzwinger ein und zur Eröffnung spielte Christopher Sweetapple ein DJ Set im Garten.

caner teker

caner teker ist eine Choreographin*, Überlebende* und Sexarbeiterin*, wurde 1994 in Duisburg-Marxloh geboren und lebt zwischen Amsterdam, Berlin und Düsseldorf. caner teker schloss 2019 als Meisterschülerin* an der Kunstakademie Düsseldorf ab, es folgte ein Post-Graduales Studium ab 2019 bei SNDO – School for New Dance Development (Amsterdam). caner teker beschäftigt sich mit den intersektionalen Verschränkungen von Identität, Arbeit und Post-Migration im Kontext der persönlichen Erfahrung als Deutsch-Türkin* sowie der Lebensgeschichte der eigenen Familie. Uraufführung des Stücks KIRKPINAR (in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE Berlin) bei den 29. Tanztagen Berlin, anschließend Einladungen zu „DISAPPEARING BERLIN” und „Radikal Jung” in München.

Weitere Gastspiele fanden im Kontext des „Favoriten Festival“ in Dortmund und am Theater Neumarkt in Zürich statt (beide 2020). caner tekers Performances wurden bereits u. a. im Museum Abteiberg Mönchengladbach (2017), im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf sowie in der Julia Stoschek Collection (2021) gezeigt. Als Stipendiat der Norbert Janssen Stiftung, München erhielt caner teker außerdem im vergangenen Jahr den Förderpreis für Bildende Künste der Stadt Düsseldorf und war Guest Fellow am PACT Zollverein, Essen. In 2022 ist caner danceWeb Stipendiat beim Impulstanzfestival Wien.

Liz Rosenfeld

Liz Rosenfeld (geb. 1979, USA/DE) ist ein*e in Berlin lebende*r interdisziplinäre*r Künstler*in und Pädagog*in, die mit den Medien Film/Video, Live-Performance und und experimentellen diskursiven Schreibmethoden arbeitet. Liz erforscht die Nachhaltigkeit emotionaler und politischer Ökologien, Methoden des Cruising und vergangene/zukünftige Geschichten im Hinblick auf die Art und Weise, wie Erinnerung in Frage gestellt werden kann. Liz‘ Arbeiten in den Bereichen Bewegtbild und Performance behandeln Fleisch als nicht-binäres kollaboratives Material. Sie konzentrieren sich insbesondere auf die Möglichkeiten des körperlichen Überflusses und des Exzesses in Bezug auf Fragen, die sich mit der Verantwortung und dem Privileg beschäftigen, Raum einzunehmen. Ausgehend vom Persönlichen ist Liz‘ Schreiben in Fragen verwurzelt, die sich damit auseinandersetzen, wie queere Ontologien in abweichenden heterogenen Wünschen verwurzelt sind.

Liz ist nominiert für die Shortlist des Live Art Award 2022 des Anti Festivals in Kuopio, Finnland. Liz war 2017 Artist in Residence des Goethe-Instituts bei LUX Moving Image in London. Liz‘ Filme werden von Video Data Bank und LUX Moving Image vertreten. Liz‘ Filme und Performances wurden in verschiedenen internationalen Museen, Veranstaltungen und Spielstätten gezeigt, darunter 2022 das Berlinale International Film Festival, The 2019 Bergen Assembly, Berlinische Galerie, Mapa Teatro, Sophiensæle, The Hebbel am Ufer Theatre, Gorki Theater, alle in Berlin, Arts Admin, Galerie Emanuel Layr, The Tate Modern, The Hammer Museum, The Leslie Lohman Museum, The Barbican Centre, The CAC-Glasgow, Tramway, The Stedelijk Museum, Amsterdam, The C/O Gallery, und The Deutsches Historisches Museum, beide in Berlin. Liz erhielt 2005 einen MFA in Performance von der School of the Art Institute of Chicago, gefolgt von einem MA vom Department of Performance Studies der New York University im Jahr 2007.