mit
Field Narratives (hn. lyonga & Lene Markusen)
Sarnt Utamachote
Theresa Weber
Zhou Yichen
& Lauryn Youden

Grafik: Nora Keilig
Ausstellung
29.5. – 10.8.2025
Kuratiert von
Maxime Lübke & Annika Reketat
Die Ausstellung »This, too, is a way of keeping each other close« ist der zweite Teil des Jahresprogramms HANDLE (with) CARE.
Veranstaltung
28.5, ab 19 Uhr
Eröffnung
20 Uhr: Performance GLITCH CHOIR
21.6.2025, ab 16 Uhr
Spielstätte bei der Fête de la Musique
19.7.2025, ab 14 Uhr
Ways of Staying With
Tagesprogramm mit Workshop, Performance & Gesprächsrunde zu Queering Grief & Loss
24.7.2025
17:30 Uhr Kuratorische Führung
Where Words Stay, When Home Fades
19:00 Uhr Lesung & Gespräch mit Atefe Asadi & Sarah Rauchfuß aus Farsi mit deutscher Übersetzung
3.8.2025, 14-16 Uhr
Kaffee, Kuchen & Schnute
Offenes Nachbarschaftstreffen
10.8.2025, 16-19 Uhr
Finissage
Eröffnung
28.5.2025 ab 19 Uhr
Eröffnung
20 Uhr Performance GLITCH CHOIR
Eintritt frei
Der Bärenzwinger Berlin lädt herzlich zur Eröffnung der Gruppenausstellung »This, too, is a way of keeping each other close« (Auch so bleiben wir einander verbunden) am 28. Mai 2025 ab 19 Uhr ein. Als zweite Ausstellung im Jahresprogramm HANDLE [with] CARE widmet sie sich jenen Leben und Verlusten, die in öffentlichen Trauer- und Erinnerungskulturen oft übergangen werden.
Die künstlerischen Positionen von hn. lyonga & Lene Markusen (zusammen mit Sascia Bailer & Andreas Doepke das Kollektiv Field Narratives), Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen und Lauryn Youden erkunden Trauer nicht als bloßen Schmerz, sondern als eine soziale, politische und zutiefst relationale Praxis:
als Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, Fürsorge zu zeigen und Verbindung herzustellen – gerade dort, wo öffentliche Erinnerung lange Zeit verweigert wurde. In queeren, antikolonialen und gemeinschaftlich getragenen Gesten öffnen sie Räume der Anteilnahme, Nähe und Solidarität.
Auch der Ort selbst gibt Anlass zur Erinnerung: 2025 jährt sich der Tod von Schnute, der letzten im Bärenzwinger gehaltenen Bärin, zum zehnten Mal.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm mit Fokus auf poetischen und performativen Beiträgen sowie Vermittlungsangeboten.
Performance: GLITCH CHOIR
28.5.2025, 20 Uhr
Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich
GLITCH CHOIR überträgt das Phänomen des Glitch (das unerwartete Ergebnis einer Fehlfunktion in Computerspielen und anderen digitalen Erzeugnissen) in den analogen Raum und erforscht, wie Störungen neue Ausdrucksformen eröffnen können. Im Mittelpunkt des Stücks steht die Neukomposition eines Klagelieds, das durch Glitching dekonstruiert und transformiert wird. Historisch gesehen war die öffentliche Trauer eine Praxis, die vorwiegend von Frauen ausgeübt wurde, oft von professionellen Klagefrauen, die ihre Trauer im Namen anderer zum Ausdruck brachten. In dieser Aufführung schaffen zwei Performerinnen einen kollektiven Körper der Trauer und laden das Publikum in einen resonanten, mehrstimmigen Raum ein. Die der Klage innewohnenden stimmlichen Verzerrungen werden zu einem Medium, das die individuelle Trauer in eine kollektive Störung verwandelt.
Choreographie & Konzept: Deva Schubert
Performance: Chihiro Araki, Deva Schubert & Gäste
Chihiro Araki (she/her) ist eine in Berlin lebende Tanz-, Stimm- und Performancekünstlerin. Nach ihrer Ausbildung an der Tokyo Ballet School und einem BA an der Rambert School in London tanzte sie mit Carte Blanche / The Norwegian National Company of Contemporary Dance und der Johannes Wieland Company sowie für Alban Richard, Jenny Beyer, Helena Waldmann, Meg Stuart, Deva Schubert, Lina Gómez, Sergiu Matis, Jule Flierl und den Musikkünstler Pan Daijing.
Deva Schubert ist eine Choreografin und Tänzerin aus Berlin. In ihrer Arbeit erforscht sie die Stimme in Interaktion mit Tanz, Installation und digitalen Medien. Sie studierte in Salzburg, Kassel, Kopenhagen und am HZT Berlin. Ihre Arbeiten thematisieren Intimität, Kollektivität und transdisziplinäre Synergien und wurden in Institutionen wie dem Haus der Kunst München, der Kunsthalle Zürich und dem Transart Festival Bolzano gezeigt. Im Jahr 2024 erhielt sie den ImPulsTanz – Young Choreographers‘ Award für GLITCH CHOIR.
Fête de la Musique
21.6.2025,
16-21:30 Uhr
Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich
Am 21. Juni wird der Bärenzwinger zur Bühne: Zum ersten Mal sind wir Teil der Fête de la Musique und laden auf das Außengelände im Köllnischen Park ein. Dort, wo früher echte Bären unterwegs waren, sorgen jetzt Live-Acts von Retro-Soul bis Synthie-Punk für musikalische Abwechslung – Open Air und bei freiem Eintritt. Kommt vorbei und feiert mit uns den längsten Tag des Jahres!
Line-up:
16:00 Uhr: Jelena Brand
17:00 Uhr: Krisenmanagement
18:15 Uhr: Jochen
19:30 Uhr: Tango Bravo
20:45 Uhr: ÖPNV
Field Narratives (hn. lyonga & Lene Markusen)
hn. lyonga ist ein Schwarzer, Queer, interdisziplinärer Schriftsteller, Dichter und derzeit Human Maschine Fellow im E-Werk Lückenwalde und der Akademie der Künste, Berlin.
Seine Arbeit konzentriert sich auf Schreiben, Geschichtenerzählen und Gemeinschaftsbildung. Sie befasst sich mit Fragen der Migration, die für historisch kolonisierte und marginalisierte Gemeinschaften relevant sind. Unter anderem ist er ein Nachbar, ein (lebenslanger) Student, ein Mitglied des Kuratoriums von BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand und arbeitet an Ideen von ländlichen Biographien, transgenerationalem und kontinentübergreifendem Storytelling. Seine Arbeit kann als „Wake Work“ bezeichnet werden: eine Arbeit im Raum der Paradoxien rund um die schwarze Staatsbürgerschaft; es ist auch die Arbeit des „kontinuierlichen Bewohnens und Aufbrechens der Episteme“. (Christina Sharpe, In the Wake: On Blackness and Being, 2016).“
hardeson lolita ist eine zertifizierte Demenzbetreuerin, Mutter und Großmutter. In einem anderen Leben war hardeson lolita Grundschullehrerin, Geschäftsinhaberin und Auftragnehmerin für CDC. Sie ist im Südwesten von Kamerun geboren und aufgewachsen und lebt derzeit in Duisburg.
Markus Posse ist Performancekünstler und Forscher. Nach seinem Studium der Performance Studies arbeitete er als Dramaturg und künstlerischer Mitarbeiter an Häusern wie dem Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, dem Theater Dortmund, dem Künstler*innenhaus Mousonturm in Frankfurt und anderen.Darüber hinaus beendet er derzeit seine Ausbildung zum Dramatherapeuten.
Lene Markusen ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit historischen Diskontinuitäten und räumlichen Disparitäten und aktiviert die katalytischen und mikro-utopischen Momente von Performance und Storytelling. Ein wesentliches Element ihrer Arbeit ist die Einbeziehung der Zeichnung; sie erkundet die Anordnung dieses Mediums in Raum und Zeit und verhandelt übermenschliche Beziehungen und das Potenzial von Improvisation und Prozessen. Im Jahr 2021 erhielt sie den Villa Romana-Preis. Ihre Filme und Videoinstallationen wurden international gezeigt und ausgestellt, zuletzt u.a. im Gropius Bau, Berlin, der Arthur Boskamp-Stiftung, Hohenlockstedt und der Stadtgalerie Saarbrücken.
Field Narratives ist eine künstlerische Forschungsplattform für ländliche Biografien, transgenerationales und kontinentübergreifendes Storytelling. Sie besteht aus Sascia Bailer, Andreas Doepke, hn. lyonga und Lene Markusen.
Sarnt Utamachote
Sarnt Utamachote ist ein*e südostasiatisch*e nichtbinäre Filmemacher*in und Kurator*in in Berlin. Utamachotes Arbeit erforscht die Schnittstelle zwischen Aktivismus und zeitgenössischer Kunst durch intensive Archivrecherche und gemeinschaftsbasierte Kooperationen in Form von Ausstellungen oder Filmen.
They hat Ausstellungen oder Programme für Institutionen wie das HKW, das Schwule Museum, nGbK und Sinema Transtopia kuratiert und dabei Gespräche über Migration, Queerness und Transnationalismus geprägt.
Außerdem arbeitet Utamachote als Filmprogrammier*in für das XPOSED Queer Film Festival Berlin und das Kurzfilmfestival Hamburg.
Theresa Weber
Theresa Weber wurde 1996 in Düsseldorf geboren und lebt und arbeitet in Berlin. An der Düsseldorfer Kunstakademie hat Weber Malerei bei Katharina Grosse und Ellen Gallagher studiert und bei dieser 2021 als Meisterschülerin abgeschlossen.
Anschließend wurde sie mit einem zweijährigen Postgraduiertenstudium am Royal College of Art in London ausgezeichnet. Sie hatte Einzelausstellungen im Kunstmuseum Bochum, Neun Kelche, Berlin (2024), Somerset House, London (2023), Dortmunder Kunstverein und der Moltkerei Werkstatt e.V., Köln (2021).
Theresa Webers Werke befinden sich in den Sammlungen der Bundeskunstsammlung, des Kunstmuseum Bochum, der Morgan Stanley Collection, der London School of Economics (LSE) Collection, der Mercedes Benz Collection, der Sammlung Philara, der By-Form Design Studio Collection u.v.m. Anima.
Zhou Yichen
Zhou Yichen wurde 1993 in Wuhan, China, geboren. Er ist Medienkünstler, dessen künstlerische Praxis sich auf Game Art / Videospiele konzentriert.
2017 schloss er sein Bachelorstudium am Hubei Institute of Fine Arts ab, gefolgt von einem ersten Masterabschluss an derselben Institution im Jahr 2020.
Einen zweiten Master erwarb er 2021 am Pratt Institute. Zhou lebt und arbeitet derzeit in Wuhan, China.
Lauryn Youden
Lauryn Youden ist Bildhauerin, Dichterin sowie Performance- und Installationskünstlerin mit Sitz in Berlin. Ihre künstlerische Praxis speist sich aus ihrer Auseinandersetzung mit dem medizinisch-industriellen Komplex und kolonialer Medizin, mit sogenannten alternativen Heilmethoden und traditioneller Medizin – ein Weg, den sie zur Behandlung ihrer chronischen Erkrankungen und Behinderungen einschlägt.
Indem sie persönliche Erfahrungen öffentlich macht und historische Narrative neu bewertet, bringt sie unterdrückte, marginalisierte und vergessene Formen von Fürsorge und Crip-Wissen ans Licht und setzt sich für deren Anerkennung ein.
Sie hat international performt und ausgestellt, unter anderem im Museion Bozen, Frye Art Museum (Seattle), Stedelijk Museum (Amsterdam), bei der 11. Berlin Biennale, Manifesta 12 (Palermo) und im Künstlerhaus Bethanien (Berlin). Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen die Kunsthalle Zürich, das Migros Museum (Zürich), der Pogo Bar – KW Institute for Contemporary Art (Berlin) und das Rochester Art Center (USA). Derzeit ist sie Teilnehmerin des BPA// Berlin program for artists.