Aktuell
»Ways of Staying With« – Thementag mit Workshop, Gespräch & Performance
Samstag, 19. Juli
15-17 Uhr: Workshop mit Joachim Perez
17:30 Uhr: Paneldiskussion (in englischer Sprache)
19 Uhr: Performance mit Jeremy Wade
Eintritt frei.
Keine Anmeldung erforderlich.
Am Samstag, den 19. Juli 2025, lädt der Bärenzwinger Berlin ab 15 Uhr zum Thementag »Ways of Staying With« im Rahmen der Ausstellung »This, too, is a way of keeping each other close« (Auch so bleiben wir einander verbunden) ein. Die Ausstellung versammelt queere, antikoloniale und verkörperte Perspektiven auf Trauer, Erinnerung und Spiritualität. Die künstlerischen Positionen fragen danach, wie Trauer zum Ort von Beziehung, Widerstand und Kontinuität werden kann.
»Ways of Staying With« widmet sich der Frage, was es bedeutet, füreinander dazubleiben – über Verlust, Distanz und Zeit hinweg. Der Tag bringt künstlerische, aktivistische und kollektive Praktiken zusammen, die sich dem Vergessen widersetzen und stattdessen beim Verletzlichen, Unaufgelösten und Fragilen verweilen.
Kollektive Fäden: Textil-Workshop mit Joachim Perez
Den Auftakt macht von 15:00–17:00 Uhr der zweisprachige, offene Workshop Collective Threads / Kollektive Fäden mit dem Künstler Joachim Perez. Gemeinsam wird mit ausrangierten Textilien gearbeitet – als Übung in Erinnerung, Reparatur und Verbundenheit. Perez’ Praxis verbindet handgenähte textile Architekturen mit diasporischen Narrativen und intergenerationellem Austausch.
Es handelt sich um ein Drop-in-Format: Interessierte können kommen und gehen, wann sie möchten. Der Workshop ist offen für alle Altersgruppen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Paneldiskussion: Queering Grief & Loss
Um 17:30 Uhr folgt eine Paneldiskussion mit Sarnt Utamachote (Forscher*in, Filmemacher*in, Kurator*in), Francis Seeck (Professor*in an der TH Nürnberg, Autor*in und Antidiskriminierungstrainer*in) und Va-Bene Elikem Fiatsi (crazinisT artisT) ( Performance- und Installationskünstlerin und LGBTIAQ+-Aktivistin aus Ghana)
Queeres Trauern erzählt häufig vom Verlust eines vergangenen Lebens, das mit nun zerfallenen Erwartungen einherging und dem Horizont vorgestellter und bisher noch unmöglicher Zukünfte, in der Theorie José Esteban Muñoz. LGBTQIAs+ sind im Tod und Trauern häufig unsichtbar – insbesondere Queers sehen sich in ihrem Bedürfnis nach Trauern durch Gesetze entrechtet, die ihre Sexualität oder Geschlechtsidentität kriminalisieren oder Menschen, die ihnen das Trauern grundsätzlich absprechen. Welche Infrastrukturen und Alternativen zum Trauern aber existieren für Queers? Wie lässt es sich außerhalb der heteronormativen, bürokratisierten Bestattungskultur, angemessen sterben und trauern? Wer gilt als “bestattungswürdig”? Und wer übernimmt die Grabpflege, wenn kein Kontakt mehr zur Herkunftsfamilie besteht? Eingeladen sind dazu Prof. Dr. Francis Seeck, Sarnt Utamachote und Va-Bene Elikem Fiatsi, die unter Berücksichtigung von sozialer Klasse, Geschlecht und Rasse über aktuelle Entwicklungen queerer Friedhöfe in Berlin, das Sterben junger Queers durch Drogenmissbrauch in der Partyszene und Fürsorge Rituale innerhalb queerer Trauergruppen, sprechen werden.
Das Gespräch wird auf Englisch geführt und moderiert von Maxime Lübke.
Performance mit Jeremy Wade
Den Abschluss bildet um 19:00 Uhr eine kollektive Performance von Jeremy Wade, bestehend aus drei partizipativen Ritualen. Im Mittelpunkt stehen Gemeinschaft, systemische Fürsorge und Unterstützung in Zeiten von Verlust, Trauer und Krise. Die Performance schafft einen Raum für gemeinsames Innehalten, körperliches Spüren und rituelle Geste.
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Das ehemalige Bärengehege der Berliner Stadtbären ist seit September 2017 als Kulturort für ortsspezifische zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte geöffnet.
Bald soll eine Sanierung die Nutzungsmöglichkeiten erweitern.