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Becomings

Die Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock eint ein ästhetisches Interesse an den Bedingungen und Effekten des Digitalzeitalters, den Überlagerungen und Widersprüchen menschlicher und maschineller Existenz. In der Ausstellung »Becomings« nutzen sie die besondere Kulisse des ehemaligen Bärengeheges, um den Reflexionshorizont unseres spätmodernen Technikverständnisses zu aktualisieren.

Helin Ulas‘ Videoinstallation »Tides of Memories« zeigt eine Maschine, die davon träumt, Wasser zu werden und erforscht die Komplexität und Verletzlichkeit der menschlichen Existenz sowie die sich entwickelnde Beziehung zwischen Technologie und menschlicher Identität. Das Kunstwerk lädt das Publikum ein, sich auf eine Reise durch die Träume einer fiktiven Figur zu begeben, die durch einen Algorithmus simuliert wird.

Sarah Oh-Mocks »PHASO. Remaining Hybrids« entwirft eine Archäologie der Zukunft und präsentiert dafür alte wie neue Objekte, Zeichnungen und Installationen ihres künstlerischen Langzeitprojekts PHASO (Posthuman Archeological Studies Organisation). Aus dem Blickwinkel einer fiktiven posthumanen Organisation werden Hinterlassenschaften einer bereits ausgestorbenen Menschheit archäologisch untersucht und ausgestellt. Oh-Mocks Fundstücke werfen Fragen zur technischen Optimierbarkeit des Körpers, sowie den Möglichkeiten der Bionik auf, und skizzieren damit zugleich gesellschaftliche und biopolitische Zukunftsaussichten der Menschheit.

Helin Ulas

Helin Ulas (geb. 1990, Türkei) ist eine in Berlin lebende bildende Künstlerin und Designerin. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie Technologie als Medium ein, um sowohl visuelle als auch forschungsbasierte Projekte zu schaffen.

Ulas betreibt künstlerische Forschung zu den Auswirkungen sozio-politischer Veränderungen auf Gemeinschaften, mit besonderem Augenmerk darauf, wie Technologie Kultur formt. Außerdem untersucht sie die Rolle der Technologie bei der Gestaltung des kollektiven sozialen Gedächtnisses. Ulas ist Mitglied von Automaton und erforscht die Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft und die Darstellung in den neuen Medien. Sie entwickelt Plattformen, die den Aufbau von Gemeinschaften fördern und den Wissensaustausch erleichtern.

Neben ihrer künstlerischen Praxis ist Ulas künstlerische Forscherin und Dozentin an der HfG Karlsruhe, wo sie Echtzeit-Mediengestaltung und visuelle Programmierung als kreatives Ausdrucksmittel unterrichtet.

Ulas‘ Arbeiten wurden international in verschiedenen Rahmen ausgestellt, darunter D’haus (2022), Lumen Prize (2020), Sonar+D (2019), Ars Electronica (2021-2018) und Wisp Lab (2019).

helinulas.info

Sarah Oh-Mock

Sarah Oh-Mock‘s surrealistischen Videoarbeiten, VR-Arbeiten, Installationen, Objekte, Fotografien und Zeichnungen behandeln die Beziehungen von Kultur, Künstlichkeit von urbanen Orten, Natur und dem Unbewussten. Die verschiedenen Medien, analoge sowie digitale Objekte werden dabei neu verknüpft. Sie wurde zahlreich ausgezeichnet und ihre Arbeiten wurden in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen und Festivals in Deutschland und international präsentiert.

Sie leitet mit ihrem Partner Bongjun Oh den oMo artspace, arbeitet an der weissensee Kunsthochschule Berlin und ist Mitglied im Medienkunstverein sowie Saloon Berlin. Seit 2014 beschäftigt sie sich für das Projekt PHASO mit fiktiv- dystopischer posthumaner Erfoschung des Anthropozäns.

sarahmock.de

Eröffnung

17.8.2023 19 Uhr

Türen offen für Kinder und Familie 17 Uhr

Eintritt frei

Am Donnerstag, 17. August 2023 um 19 Uhr lädt der Bärenzwinger ein zur Eröffnung der Ausstellung »Becomings« mit Arbeiten der Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock

Die Türen sind für Kinder und Familien ab 17 Uhr geöffnet.

Die Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock eint ein ästhetisches Interesse an den Bedingungen und Effekten des Digitalzeitalters, den Überlagerungen und Widersprüchen menschlicher und maschineller Existenz. In der Ausstellung »Becomings« nutzen sie die besondere Kulisse des ehemaligen Bärengeheges, um den Reflexionshorizont unseres spätmodernen Technikverständnisses zu aktualisieren. 

KGB-Young Workshop

5.9.2023 15-18 Uhr

Gleaning: Audiovisueller elektronischer Workshop

mit Heather Purcell und Natasha Todd

Teilnahme kostenfrei

Mit Klängen und Formen aus der Ausstellung »Becomings« und der Umgebung des Bärenzwingers, werden wir einen eigenen Film und eigene Musik produzieren. Mithilfe von iPads und diversen Apps werden die Teilnehmenden die unmittelbar umliegende Klanglandschaft nutzen – seien es Baustellen, Verkehrslärm oder Tiere – und eine Animation mit ihrem eigenen Soundtrack über Zukunftsvisionen erstellen.

Ein Workshop für Kinder und Jugendliche von 10 bis 12 Jahren

Anmeldung unter visit@baerenzwinger.berlin oder 030 9018 33482

kgberlin.net

Soundperformance

Im Rahmen der KGB-Kunstwoche

8.9.2023 19 Uhr

von Johanna Schütt und Micha Hoppe

Eintritt frei

Johanna Schütt ist eine zwischen Berlin und Rhein-Ruhr lebende Künstlerin, die in den unterschiedlichsten Kontexten mit Text, Sound und Dramaturgie arbeitet. Sie veröffentlicht Musik unter dem Namen Justin und als Teil des Duos „Init.play“.  Dabei interessiert sie sich vor allem für Chronologien und Texturen und wie diese in der Entstehung von sonischen Umgebungen zusammenlaufen.

Michael Hoppe studierte Jazz-Klavier an der HMTM Hannover und arbeitet als freischaffender Musiker in Berlin. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Synthese von elektronischen und analogen Quellen, was gelegentlich im Theater und bei Performances, meist aber in Konzerten und im Internet zu hören ist. Das Spektrum dabei reicht von sehr leise bis sehr laut. Meistens aber eher laut. Akademisch unabgesichert ist darüber hinaus das Interesse an Musik als soziale und gesellschaftliche Praxis.

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

9.9. & 10.9.2023

Öffnungszeiten 11-19 Uhr

Führungen jeweils um 13 Uhr

Eintritt frei

Der Tag des offenen Denkmals findet in Berlin am 9. und 10. September 2023 unter dem Motto „Voller Energie“ statt. Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals bundesweit im Rahmen der European Heritage Days statt.

Der Bärenzwinger birgt noch immer zahlreiche Spuren seiner Nutzungsvergangenheit als langjähriges Domizil der Berliner Wappentiere, auf die Kunst mit ortsspezifischen Interventionen und Rauminstallationen reagieren.

infinity kiss

Art Week Special

15.9.2023 20 Uhr

von Layton Lachman

Entwickelt im Kollektiv mit: Arta de Mi, Camila Malenchini, Caroline Neill Alexander, Dan Immanuel Roth, Ethan Allison Folk, Kalil Bat, Nagi Gianni, Samuel Hertz, & wro wrzesińska.

Eintritt frei

Layton Lachman entwickelt im zehnköpfigen Kollektiv eine audiovisuelle und ortspezifische Performance. »infinity kiss« vereint fünft Performer*innen, Sound- und Videoinstallationen sowie Live-Musik zu einem intensiven audiovisuellen Erlebnis in den Gärten und Gräben des ehemaligen Bärengeheges. Layton Lachman, Choreograf*in und Tänzer*in, arbeitet in Berlin und San Francisco/Oakland. Lachmann kreiert Performances, die in der Somatik verwurzelt sind und kanalisiert diese Erfahrungspraktiken in immersive, sinnlich komplexe Welten.

Arta de Mi, heteronym of Dani Paiva de Miranda (also known as Mundo), is a performer and experimental artist. His work crosses diverse media and ecologies, exploring the transfiguring power of experience. Nowadays her objective is to synthesize the digital and the organic into formless matter.Arta de Mi investigates the horizontal relationship between matter and energy, denying the separation of matter into form and refraining from a linear sequence of time. This practice leads to questions about the dynamics of power and violence, challenging conventional notions. Employing light design, light installation, performance art (actions and happenings), sound and choreography, they channel an emotional and sensory experience. Website: https://www.cuntscollective.com/dpmiran

Camila Malenchini  is an Argentinian choreographer and artist based in Berlin. Her artistic practice crosses diverse media; from choreography and sculpture to digital media and curating. Her work starts at the body and questions imagination as danger and possibility today. She completed her studies in Choreography at HZT. Her work has been presented at HAU, DOCK 11, Centro Cultural Konex, Arqueologias del Futuro among others.  She’s currently working in collaboration with artists

Caroline Neill Alexander received her BA degree in Theater, Dance, and Performance Studies from the University of California, Berkeley. For the past six years she has been living and working in Berlin, developing her own work as well as collaborating with other Berlin choreographers and T.E.N.T. Collective. In her own work, she deals with the space between person and persona and the blurred reality of reality. Caroline’s aesthetic is physical, horrific, comedic, beautiful and grotesque and always incorporating voice and text. These ideas were explored in her latest solo works Fear & Fantasy, The Oasis, Full Moonay, and Sharterlla: House of Desperation.

Dan Immanuel Roth is a vocalist and performer based in Berlin and Southern Germany. He studies stage and costume design at the TU Berlin and combines performing arts and visual arts. He uses dance and movement to understand space and is dedicated to creating scenic utopias of space and society. Dan Immanuel is a countertenor and uses classical arias for a critical illumination of the individualistic consumer society. He works in the context of stage, exhibitions, clubculture, video and photography.

Ethan Allison Folk is a Berlin-based director, cinematographer, and 3D animator whose work orbits intimacy and the absurd. Ethan co-founded Buttermilk Films in 2016 as a platform for work in the genre of „New Queer Cuisine“.

Born in France, with an Afro-Creole background, Kalil Bat is a freelance dancer and performer currently based in Berlin. Kalil has been training in Contemporary dance and pole-dancing for many years, as well as contortion and acrobatics. He is currently enrolled in a full-time dance education while still pursuing his artistic career and enriching his

Layton Lachman is a choreographer based in Berlin. They create performances rooted in somatics, channeling experiential practices into immersive, sensorially complex worlds. Layton is interested in an art practice centered around group study and collective authorship — with the understanding that we are always collaborating with those who come before, after, and with us. Their practice includes staged works, films, one-on-one encounters, installations

Nagi Gianni is a Swiss multidisciplinary artist. He develops a plastic language centered on the body as a means of transforming itself to probe other possibilities, to explore other bodies through its metamorphoses. In his performances, costumes and masks, gestures and movements are intended to convey to the audience the inner tension towards a multiplicity of existences, in opposition to the idea of a closed, unchanging identity. Through the mask he creates he questions the relationship to the identification of the self in the digital age, and develops in parallel a oneiric imaginary where the animal, the cyborg, the mythological and the ghostly converge. These figures of the uncanny are for him a means of opening up other relationships to the perception of reality through an approach that questions and displaces what is already known and clearly identifiable. 

Samuel Hertz is a sound-artist/researcher working with sound-sensing networks of environmental and climate science research. His work explores a material approach to sound that amplifies new ways of hearing the complex violences of climate and environmental change wrought by extractive practices. His artistic research has been exhibited and performed in locations such as the Ars Electronica Festival (AT), Palais de Tokyo (FR), Akademie der Künste (DE), Struer Biennial for Sound and Listening (DK), Pioneer Works (US), Fylkingen (SE), IMAX theaters, as well as deep ocean light installations, lunar radio transmissions, and aboard the International Space Station among others. www.samhertzsound.com

wro wrzesińska is a Berlin-based digital artist who works with new media and creative technologies. wro’s work lies at the intersection of art, technology and enchantment and investigates ways of pushing boundaries of the personal and embodiment in the digital environment. inspired by the process of becoming, spaces ‘in between’ and feminist ecologies, wro uses these lenses in a queer speculative storytelling to explore ways of manifesting physicality and identity in flux in the digital space.