Addressing

mit den Kollektiven
POLIGONAL
spätispäti

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung

10.11.2023 – 4.2.2024

Kuratiert von Cleo Wächter, Joana Stamer, Julius Kaftan, Vanessa Göppner

»Addressing« ist der vierte Teil des
Jahresprogramms GLEANING

Als letzte Ausstellung des Jahresprogramms »Gleaning« richtet der Bärenzwinger seinen Blick nach innen wie nach außen, auf seine soziale und kulturelle Position im stadträumlichen Umfeld. »Addressing« versteht sich als Versuch, die eigene Rolle als Kunstinstitution in der nördlichen Luisenstadt zu reflektieren.

Die beiden Kollektive POLIGONAL und spätispäti wurden eingeladen, um einerseits das stadträumliche Umfeld künstlerisch wie stadtsoziologisch zu erforschen und anderseits den Bärenzwinger verstärkt für Nachbar:innen zu öffnen, sichtbarer zu machen sowie als Ort der Teilnahme zu aktivieren.

POLIGONAL untersucht mit künstlerischen und kuratorischen Arbeiten die Schnittstellen zwischen urbaner Praxis, Stadtvermittlung und Architektur. Mit dem Anliegen nicht-normative Blickwinkel zu eröffnen, entwickelt die Gruppe in disziplinübergreifenden Kooperationen Formate zur Vermittlung und Diskussion urbanistischer und stadtsoziologischer Themen. Dazu zählen performative Stadterkundungen, Stadtvermittlungskonzepte sowie kuratorische Projekte zu urbaner Transformation, Marginalisierung und Queerness.

www.poligonal.de

Die Inszenierung eines Stadtteils aus seinen (un)hörbaren Fragmenten, Fund- und Versatzstücken lenkt die Aufmerksamkeit auf Spuren urbaner Transformationen, Verbindungen und Verwertungen. Die archivarisch angelegte Installation »B10179« im Bärenzwinger trägt Funde aus dem umliegenden Stadtraum zusammen und verwebt diese mit weniger sicht- und hörbaren Strukturen: Statistiken aus der Immobilienwirtschaft kontextualisieren Anekdoten von Anwohner:innen; Sounds und Field-Recordings werden durch Mietpreisentwicklungen und Sozialindikatoren umgeformt.

Die Besucher*innen selbst sind die Dirigent:innen dieser Inszenierung: Im Zentrum der Arbeit steht ein 8-Kanal-Mischpult, mit dem das Publikum elastische Klangkonfigurationen kreiert. So überlagern sich im Laufe der Ausstellung Stimmen, Echos und Konjunkturen des urbanen Raums in immer neuen Bezügen.

Die Soundinstallation »B10179« ist eine Zusammenarbeit von POLIGONAL und Nihad El-Kayed.

spätispäti ist ein menschliches Kollektiv, welches an der Schnittstelle von Architektur, Theorie, Forschung, Kunst und Performance arbeitet. Es erforscht Alternativen zu einer neoliberalen, produkt- und zwangsbasierten Raumproduktion durch situierte und prozessorientierte räumliche Interventionen. spätispäti wurde in Berlin 2019 von Jeanne Astrup-Chauvaux, Jonathan Heck, Antonia Lembcke, Jonas Illigmann und Corinna Studier gegründet.

https://spaetispaeti.eu/

»Kill your Darlings!«
Das Kollektiv spätispäti wurde eingeladen, den Ort des Bärenzwingers durch eine künstlerische Position für die Nachbarschaft zugänglicher zu machen. »Kill your Darlings!« bezieht sich auf die von der Kunstinstitution abgelehnten pragmatischen Vorschläge, die Architektur des unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes durch räumliche Interventionen barrierefreier zu gestalten. Womit das Kollektiv sich im Prozess von seinen eigenen »Darlings« trennen musste. Der Titel fordert die Institution zur kritischen Reflexion auf und stellt die Frage, wie offen ein Zwinger – ein Gefängnis – sein kann. Was muss weg und was kann bleiben?
Dieses »killen« der eigenen Darlings macht schließlich Platz für die Darlings anderer Personen – und zwar direkt in der Ausstellung, und stellt die Frage: »Woran halten wir fest und warum?«


Der Bärenzwinger als Kunstgalerie wird jetzt von spätispäti zu kollektiven Kellerräumen umgenutzt, die den Besucher:innen drei Monate lang zur Verfügung gestellt werden.

POLIGONAL

Dr. Christian Haid studierte Urban Studies (UCL London) und Architektur (Akademie der Bildenden Künste Wien) und wurde in Stadtsoziologie (Humboldt-Universität Berlin) promoviert. Als Mitbegründer von POLIGONAL entwickelt er Kommunikationsformate an den Schnittstellen von urbaner Praxis, Kunst und Architektur. Als Senior Researcher an der Habitat Unit (TU Berlin) schreibt, forscht und lehrt er zu internationalem Urbanismus. Seine Hauptinteressen sind queer urbanism, urbane Informalität und postkoloniale Kritik. 

Lukas Staudinger studierte Architektur (Akademie der Bildenden Künste Wien und Universität der Künste Berlin) sowie Soziologie (Goldsmiths, University of London). Er ist Mitbegründer von POLIGONAL. In seiner Arbeit als Stadtvermittler und Kurator für urbane Praxis spezialisiert er sich auf historische und zeitgenössische Stadtplanung, Kunst im öffentlichen Raum und queeres urbanes Alltagsleben.  

Nihad El-Kayed ist Soundkünstlerin und Soziologin. Sie promovierte in Stadtsoziologie an der Humboldt-Universität, wo sie als Wissenschaftlerin räumlich-soziale Ungleichheitsprozesse und Stadtentwicklungsdynamiken im Kontext von Migration untersucht. In ihren Soundarbeiten arbeitet sie u.a. basierend auf fieldrecordings und interessiert sich dabei für Zusammenhänge und Leerstellen zwischen Raum, Geräusch und Wahrnehmung. Das experimentelle elektronische Musikprojekt PLÜMMO (mit Katharina Hauke) nutzt Computer, DIY Synthesizer und analoge Instrumente um das Spektrum zwischen Struktur, Melodie und Noise zu explorieren.

https://pluemmo.bandcamp.com/

spätispäti

spätispäti ist ein menschliches Kollektiv, welches an der Schnittstelle von Architektur, Theorie, Forschung, Kunst und Performance arbeitet.

Es erforscht Alternativen zu einer neoliberalen, produkt- und zwangsbasierten Raumproduktion durch situierte und prozessorientierte räumliche Interventionen. Die erste Aktion des Kollektivs war die Eröffnung eines vertrauensbasierten, gemeinnützigen Kiosks während der Making Futures School im Haus der Statistik Berlin, der zu einem Raum in einem Raum in einem Raum wurde: ein Raum für offene Diskussionen, des kollektiven Caring, des Wissensaustauschs und des kritischen Konsums.

Derzeit führen sie ein vom Urbane Praxis Projektfond gefördertes performatives Forschungsprojekt mit dem Titel „Berlin ScarCity“ durch, in dem sie in die Rolle von Stadtdetektiven schlüpfen und Gentrifizierungsprozesse aufdecken, die durch groß angelegte Immobilienentwicklungsprojekte in Berlin ausgelöst werden.

spätispäti wurde in Berlin 2019 von Jeanne Astrup-Chauvaux, Jonathan Heck, Antonia Lembcke, Jonas Illigmann und Corinna Studier gegründet.

Kill your Darlings!

Lasse Ballast los und werde Teil unserer Ausstellung:

spätispäti fragen dich nach deinen Darlings: Hast du Sachen in Schränken oder Hintertüren, im Kopf oder im Keller auf Dachböden oder in Garagen, von denen du dich schwer trennen kannst?
Bring sie uns vorbei und sei Teil der Winter-Ausstellung.

Du kannst deine Darlings während des Aufbaus der Ausstellung im Bärenzwinger oder direkt zur Vernissage
vorbeibringen. Sie werden sorgfältig aufgenommen und für drei Monate vor Ort gelagert. Die Darlings können bei der Finissage entweder zurückgeholt oder Teil eines Tauschmarkts im Garten des Bärenzwingers
werden.

ABGABE:
wann: 1.-4. November 2023 zwischen 9.00-18.00Uhr
oder
an der Erföffnung am 9.11.23 ab 18.00Uhr
wo: im Bärenzwinger im Köllnischen Park (Rungestraße 30, 10179 Berlin)
was: Alles kann ein Darling sein! <3


P.S.: Du hast auch die Möglichkeit, über die gesamte Ausstellungsdauer während der Öffnungszeiten deinen
Darling vorbei zu bringen.

Anfang

9.11.2023 ab 18 Uhr

Eintritt frei

Am Donnerstag den 9. November 2023, ab 18 Uhr lädt der Bärenzwinger Berlin ein zur Eröffnung der Ausstellung »Addressing«, mit den Kollektiven POLIGONAL und spätispäti.

Als letzte Ausstellung des Jahresprogramms »Gleaning« richtet der Bärenzwinger seinen Blick nach innen wie nach außen, auf seine soziale und kulturelle Position im stadträumlichen Umfeld. »Addressing« versteht sich als Versuch, die eigene Rolle als Kunstinstitution in der nördlichen Luisenstadt zu reflektieren.

Ende

Der Bärenzwinger lädt alle aus nah und fern ein, bei dem Abschluss der Ausstellung »Addressing« zusammenzukommen, sich auszutauschen, sich zuzuhören. 

Im Laufe der vergangenen drei Monate lief die letzte Ausstellung des Jahresprogramms »Gleaning«. Der Bärenzwinger richtete seinen Blick nach innen wie nach außen und befasste sich mit seiner sozialen und kulturellen Position im stadträumlichen Umfeld. »Addressing« versteht sich als Versuch, die eigene Rolle als Kunstinstitution in der nördlichen Luisenstadt zu reflektieren.

Die beiden Kollektive POLIGONAL und spätispäti wurden eingeladen, um einerseits das stadträumliche Umfeld künstlerisch wie stadtsoziologisch zu erforschen und anderseits den Bärenzwinger verstärkt für Nachbar:innen zu öffnen, sichtbarer zu machen sowie als Ort der Teilnahme zu aktivieren.

Tauscht Eure “Darlings” (Lieblinge) auf dem Tauschmarkt mit spätispäti und genießt den Live-Mix und die begleitende Performance von POLIGONAL, PLÜMMO und Candaş Baş (Constanza Macras / DorkyPark) am Sonntag 04.02.2024.

Tauschmarkt im Rahmen von “Kill your Darlings!” mit spätispäti

Ab 14 Uhr, durchgehend

Tausche deinen Darling! 

Woran hältst du fest? Wovon kannst du dich (nicht) trennen?Das Kollektiv spätispäti nutzt die ehemaligen Käfige als kollektive Kellerräume und lädt ein, persönliche Gegenstände, Lieblinge, (Darlings) dort temporär wegzuschließen – persönliche Objekte werden Teil der Ausstellung. Diese Sammlung bringt die Nachbarschaft ins Innere der Galerie. 

Im Laufe der Ausstellung ist eine Sammlung entstanden, die widerspiegelt, was für die Besucher*innen (un)wichtig ist.

Die Frage, woran wir festhalten, wird nun am Ende der Ausstellung ernst: Die Besitzerinnen können sich entscheiden, ob sie sich langfristig von ihrem Liebling trennen können und ihn auf dem Tauschmarkt während der Finissage freigeben oder ob sie ihn wieder mit nach Hause nehmen. Bedeutungen und Besitzerinnen wechseln. Bringt gerne euren Darling vorbei! Tauscht ihn! Oder holt ihn wieder ab!

B10179 – POLIGONAL X PLÜMMO X Candaş Baş (Constanza Macras / DorkyPark)

Um 16 Uhr

Performance von POLIGONAL X PLÜMMO X Candaş Baş (Constanza Macras / DorkyPark)

Der Bärenzwinger als Landschaftsdystopie wird zum akustischen Bewegungsraum: Die archivarisch angelegte Installation »B10179« von POLIGONAL und PLÜMMO (zu sehen und zu hören seit 10. November 2023) stellt den Rahmen und Soundtrack für einen tänzerischen Streifzug der Performerin Candaş Baş (Constanza Macras / DorkyPark) durch die Räume des ehemaligen Käfigs. 

In dem polyphonen Live-Mix von PLÜMMO (Nihad El-Kayed), der Anekdoten lokaler Akteur*innen, verzerrte Field-Recordings aus der umgebenden Stadtlandschaft, vertonte Sozialdaten und Statistiken aus der Immobilienbranche verwebt, werden urbane Transformationsprozesse und kapitalistische Verwertungsdynamiken in ein Bewegungsvokabular übersetzt.

Candaş Baş

Candaş Baş ist eine aus Istanbul kommende Choreografin und Performerin, die in Berlin lebt und arbeitet.

Ihre Arbeit besteht aus einer Untersuchung der menschlichen Psychologie durch eine soziokulturelle Perspektive.

Ihre choreografische Forschung basiert auf den Grenzen der menschlichen Anatomie, der Erschaffung rauer Bewegung und der Erforschung ihrer Transformation durch Zeit und Raum.

Die mehrfach ausgezeichnete Choreografin führt ihre Arbeiten mit internationalem Erfolg auf.

Becomings

Die Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock eint ein ästhetisches Interesse an den Bedingungen und Effekten des Digitalzeitalters, den Überlagerungen und Widersprüchen menschlicher und maschineller Existenz. In der Ausstellung »Becomings« nutzen sie die besondere Kulisse des ehemaligen Bärengeheges, um den Reflexionshorizont unseres spätmodernen Technikverständnisses zu aktualisieren.

Helin Ulas‘ Videoinstallation »Tides of Memories« zeigt eine Maschine, die davon träumt, Wasser zu werden und erforscht die Komplexität und Verletzlichkeit der menschlichen Existenz sowie die sich entwickelnde Beziehung zwischen Technologie und menschlicher Identität. Das Kunstwerk lädt das Publikum ein, sich auf eine Reise durch die Träume einer fiktiven Figur zu begeben, die durch einen Algorithmus simuliert wird.

Sarah Oh-Mocks »PHASO. Remaining Hybrids« entwirft eine Archäologie der Zukunft und präsentiert dafür alte wie neue Objekte, Zeichnungen und Installationen ihres künstlerischen Langzeitprojekts PHASO (Posthuman Archeological Studies Organisation). Aus dem Blickwinkel einer fiktiven posthumanen Organisation werden Hinterlassenschaften einer bereits ausgestorbenen Menschheit archäologisch untersucht und ausgestellt. Oh-Mocks Fundstücke werfen Fragen zur technischen Optimierbarkeit des Körpers, sowie den Möglichkeiten der Bionik auf, und skizzieren damit zugleich gesellschaftliche und biopolitische Zukunftsaussichten der Menschheit.

Helin Ulas

Helin Ulas (geb. 1990, Türkei) ist eine in Berlin lebende bildende Künstlerin und Designerin. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie Technologie als Medium ein, um sowohl visuelle als auch forschungsbasierte Projekte zu schaffen.

Ulas betreibt künstlerische Forschung zu den Auswirkungen sozio-politischer Veränderungen auf Gemeinschaften, mit besonderem Augenmerk darauf, wie Technologie Kultur formt. Außerdem untersucht sie die Rolle der Technologie bei der Gestaltung des kollektiven sozialen Gedächtnisses. Ulas ist Mitglied von Automaton und erforscht die Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft und die Darstellung in den neuen Medien. Sie entwickelt Plattformen, die den Aufbau von Gemeinschaften fördern und den Wissensaustausch erleichtern.

Neben ihrer künstlerischen Praxis ist Ulas künstlerische Forscherin und Dozentin an der HfG Karlsruhe, wo sie Echtzeit-Mediengestaltung und visuelle Programmierung als kreatives Ausdrucksmittel unterrichtet.

Ulas‘ Arbeiten wurden international in verschiedenen Rahmen ausgestellt, darunter D’haus (2022), Lumen Prize (2020), Sonar+D (2019), Ars Electronica (2021-2018) und Wisp Lab (2019).

helinulas.info

Sarah Oh-Mock

Sarah Oh-Mock‘s surrealistischen Videoarbeiten, VR-Arbeiten, Installationen, Objekte, Fotografien und Zeichnungen behandeln die Beziehungen von Kultur, Künstlichkeit von urbanen Orten, Natur und dem Unbewussten. Die verschiedenen Medien, analoge sowie digitale Objekte werden dabei neu verknüpft. Sie wurde zahlreich ausgezeichnet und ihre Arbeiten wurden in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen und Festivals in Deutschland und international präsentiert.

Sie leitet mit ihrem Partner Bongjun Oh den oMo artspace, arbeitet an der weissensee Kunsthochschule Berlin und ist Mitglied im Medienkunstverein sowie Saloon Berlin. Seit 2014 beschäftigt sie sich für das Projekt PHASO mit fiktiv- dystopischer posthumaner Erfoschung des Anthropozäns.

sarahmock.de

Eröffnung

17.8.2023 19 Uhr

Türen offen für Kinder und Familie 17 Uhr

Eintritt frei

Am Donnerstag, 17. August 2023 um 19 Uhr lädt der Bärenzwinger ein zur Eröffnung der Ausstellung »Becomings« mit Arbeiten der Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock

Die Türen sind für Kinder und Familien ab 17 Uhr geöffnet.

Die Künstlerinnen Helin Ulas und Sarah Oh-Mock eint ein ästhetisches Interesse an den Bedingungen und Effekten des Digitalzeitalters, den Überlagerungen und Widersprüchen menschlicher und maschineller Existenz. In der Ausstellung »Becomings« nutzen sie die besondere Kulisse des ehemaligen Bärengeheges, um den Reflexionshorizont unseres spätmodernen Technikverständnisses zu aktualisieren. 

KGB-Young Workshop

5.9.2023 15-18 Uhr

Gleaning: Audiovisueller elektronischer Workshop

mit Heather Purcell und Natasha Todd

Teilnahme kostenfrei

Mit Klängen und Formen aus der Ausstellung »Becomings« und der Umgebung des Bärenzwingers, werden wir einen eigenen Film und eigene Musik produzieren. Mithilfe von iPads und diversen Apps werden die Teilnehmenden die unmittelbar umliegende Klanglandschaft nutzen – seien es Baustellen, Verkehrslärm oder Tiere – und eine Animation mit ihrem eigenen Soundtrack über Zukunftsvisionen erstellen.

Ein Workshop für Kinder und Jugendliche von 10 bis 12 Jahren

Anmeldung unter visit@baerenzwinger.berlin oder 030 9018 33482

kgberlin.net

Soundperformance

Im Rahmen der KGB-Kunstwoche

8.9.2023 19 Uhr

von Johanna Schütt und Micha Hoppe

Eintritt frei

Johanna Schütt ist eine zwischen Berlin und Rhein-Ruhr lebende Künstlerin, die in den unterschiedlichsten Kontexten mit Text, Sound und Dramaturgie arbeitet. Sie veröffentlicht Musik unter dem Namen Justin und als Teil des Duos „Init.play“.  Dabei interessiert sie sich vor allem für Chronologien und Texturen und wie diese in der Entstehung von sonischen Umgebungen zusammenlaufen.

Michael Hoppe studierte Jazz-Klavier an der HMTM Hannover und arbeitet als freischaffender Musiker in Berlin. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Synthese von elektronischen und analogen Quellen, was gelegentlich im Theater und bei Performances, meist aber in Konzerten und im Internet zu hören ist. Das Spektrum dabei reicht von sehr leise bis sehr laut. Meistens aber eher laut. Akademisch unabgesichert ist darüber hinaus das Interesse an Musik als soziale und gesellschaftliche Praxis.

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

9.9. & 10.9.2023

Öffnungszeiten 11-19 Uhr

Führungen jeweils um 13 Uhr

Eintritt frei

Der Tag des offenen Denkmals findet in Berlin am 9. und 10. September 2023 unter dem Motto „Voller Energie“ statt. Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals bundesweit im Rahmen der European Heritage Days statt.

Der Bärenzwinger birgt noch immer zahlreiche Spuren seiner Nutzungsvergangenheit als langjähriges Domizil der Berliner Wappentiere, auf die Kunst mit ortsspezifischen Interventionen und Rauminstallationen reagieren.

infinity kiss

Art Week Special

15.9.2023 20 Uhr

von Layton Lachman

Entwickelt im Kollektiv mit: Arta de Mi, Camila Malenchini, Caroline Neill Alexander, Dan Immanuel Roth, Ethan Allison Folk, Kalil Bat, Nagi Gianni, Samuel Hertz, & wro wrzesińska.

Eintritt frei

Layton Lachman entwickelt im zehnköpfigen Kollektiv eine audiovisuelle und ortspezifische Performance. »infinity kiss« vereint fünft Performer*innen, Sound- und Videoinstallationen sowie Live-Musik zu einem intensiven audiovisuellen Erlebnis in den Gärten und Gräben des ehemaligen Bärengeheges. Layton Lachman, Choreograf*in und Tänzer*in, arbeitet in Berlin und San Francisco/Oakland. Lachmann kreiert Performances, die in der Somatik verwurzelt sind und kanalisiert diese Erfahrungspraktiken in immersive, sinnlich komplexe Welten.

Arta de Mi, heteronym of Dani Paiva de Miranda (also known as Mundo), is a performer and experimental artist. His work crosses diverse media and ecologies, exploring the transfiguring power of experience. Nowadays her objective is to synthesize the digital and the organic into formless matter.Arta de Mi investigates the horizontal relationship between matter and energy, denying the separation of matter into form and refraining from a linear sequence of time. This practice leads to questions about the dynamics of power and violence, challenging conventional notions. Employing light design, light installation, performance art (actions and happenings), sound and choreography, they channel an emotional and sensory experience. Website: https://www.cuntscollective.com/dpmiran

Camila Malenchini  is an Argentinian choreographer and artist based in Berlin. Her artistic practice crosses diverse media; from choreography and sculpture to digital media and curating. Her work starts at the body and questions imagination as danger and possibility today. She completed her studies in Choreography at HZT. Her work has been presented at HAU, DOCK 11, Centro Cultural Konex, Arqueologias del Futuro among others.  She’s currently working in collaboration with artists

Caroline Neill Alexander received her BA degree in Theater, Dance, and Performance Studies from the University of California, Berkeley. For the past six years she has been living and working in Berlin, developing her own work as well as collaborating with other Berlin choreographers and T.E.N.T. Collective. In her own work, she deals with the space between person and persona and the blurred reality of reality. Caroline’s aesthetic is physical, horrific, comedic, beautiful and grotesque and always incorporating voice and text. These ideas were explored in her latest solo works Fear & Fantasy, The Oasis, Full Moonay, and Sharterlla: House of Desperation.

Dan Immanuel Roth is a vocalist and performer based in Berlin and Southern Germany. He studies stage and costume design at the TU Berlin and combines performing arts and visual arts. He uses dance and movement to understand space and is dedicated to creating scenic utopias of space and society. Dan Immanuel is a countertenor and uses classical arias for a critical illumination of the individualistic consumer society. He works in the context of stage, exhibitions, clubculture, video and photography.

Ethan Allison Folk is a Berlin-based director, cinematographer, and 3D animator whose work orbits intimacy and the absurd. Ethan co-founded Buttermilk Films in 2016 as a platform for work in the genre of „New Queer Cuisine“.

Born in France, with an Afro-Creole background, Kalil Bat is a freelance dancer and performer currently based in Berlin. Kalil has been training in Contemporary dance and pole-dancing for many years, as well as contortion and acrobatics. He is currently enrolled in a full-time dance education while still pursuing his artistic career and enriching his

Layton Lachman is a choreographer based in Berlin. They create performances rooted in somatics, channeling experiential practices into immersive, sensorially complex worlds. Layton is interested in an art practice centered around group study and collective authorship — with the understanding that we are always collaborating with those who come before, after, and with us. Their practice includes staged works, films, one-on-one encounters, installations

Nagi Gianni is a Swiss multidisciplinary artist. He develops a plastic language centered on the body as a means of transforming itself to probe other possibilities, to explore other bodies through its metamorphoses. In his performances, costumes and masks, gestures and movements are intended to convey to the audience the inner tension towards a multiplicity of existences, in opposition to the idea of a closed, unchanging identity. Through the mask he creates he questions the relationship to the identification of the self in the digital age, and develops in parallel a oneiric imaginary where the animal, the cyborg, the mythological and the ghostly converge. These figures of the uncanny are for him a means of opening up other relationships to the perception of reality through an approach that questions and displaces what is already known and clearly identifiable. 

Samuel Hertz is a sound-artist/researcher working with sound-sensing networks of environmental and climate science research. His work explores a material approach to sound that amplifies new ways of hearing the complex violences of climate and environmental change wrought by extractive practices. His artistic research has been exhibited and performed in locations such as the Ars Electronica Festival (AT), Palais de Tokyo (FR), Akademie der Künste (DE), Struer Biennial for Sound and Listening (DK), Pioneer Works (US), Fylkingen (SE), IMAX theaters, as well as deep ocean light installations, lunar radio transmissions, and aboard the International Space Station among others. www.samhertzsound.com

wro wrzesińska is a Berlin-based digital artist who works with new media and creative technologies. wro’s work lies at the intersection of art, technology and enchantment and investigates ways of pushing boundaries of the personal and embodiment in the digital environment. inspired by the process of becoming, spaces ‘in between’ and feminist ecologies, wro uses these lenses in a queer speculative storytelling to explore ways of manifesting physicality and identity in flux in the digital space.

Heart Beats

»Heart Beats« widmet sich den künstlerischen Recherchen der beiden Performance-Künstler*innen Leman Sevda Darıcıoğlu und Martin Toloku. Inspiriert durch ihre persönlichen Erfahrungen und kulturellen Bezüge, setzen sie sich in ihren Arbeiten mit der Körperlichkeit von Trauer und Trauma auseinander. Dabei untersuchen sie in der Ausstellung das Phänomen der physischen Ausdauer in Grenzsituationen und ihre transgressive Dimension, etwa als Element gemeinschaftlicher Rituale.

Gefühle von Trauer, Scham, Wut oder Freude manifestieren sich im Körper und seinem Stoffwechsel. Die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie beschreibt den körperlichen Prozess der Trauer als »Weinen mit unseren Muskeln«. Das Erinnern geschieht demnach auch im Körpergewebe, den Muskeln und Knochen. Welche Nachwirkungen historischer Besitzverhältnisse sind in Bezug auf Körper und Land zu spüren, auf individueller und kollektiver Ebene? Leman Sevda Darıcıoğlu und Martin Toloku haben für die Ausstellung neue Werke geschaffen, die sich mit der Metabolisierung und Transformation von Angst, Verlust oder Stigmatisierung befassen, die sie im Kontext der Gemeinschaften im globalen Süden und Norden empfinden, in denen sie leben. Sie interagieren dabei mit der besonderen Architektur des Bärenzwingers, der das Gewicht einer Geschichte der kolonialen und ökologischen Verdrängung trägt.

Beide Künstler*innen arbeiten an der Schnittstelle von Dauer-Performance und Installation und laden das Publikum ein, mit ihnen in Beziehung zu treten, Zeit zu verbringen und den Raum zu teilen. Mit Video, Skulptur, Text- und Klangarbeiten verwandeln sie den Bärenzwinger in eine Bühne und hinterlassen gleichzeitig Spuren, die den Besucher*innen von Vergangenem erzählen oder auf zukünftige Aktionen hinweisen.

Leman Sevda Darıcıoğlu

Leman Sevda Darıcıoğlu (sie/ihr*, Berlin & Istanbul) erforscht in ihren* Dauer-Performances, Videos und Installationen die physischen/emotionalen Grenzen, Begrenzungen und Potenziale des Körpers. Basierend auf diesem körperlichen Ansatz interessiert sich Darıcıoğlu für Chronopolitik und Nekropolitik aus einer Perspektive, die sich auf die Verletzlichkeit und Stärke marginalisierter Körper konzentriert.

Als Künstler*in, die* mit dem binären Geschlechtersystem nicht einverstanden ist, verwendet Leman Sevda Darıcıoğlu als Pronomen das durchgestrichene sie/ihr mit Asterisk in Texten und „they/them“ in der gesprochenen Sprache.

lemandaricioglu.com

Martin Toloku

Martin Toloku (er/ihm, Amsterdam & Kumasi) ist ein multidisziplinärer Künstler, dessen Praxis in verschiedenen Medien zum Ausdruck kommt, von Schnitzereien über Installationen und Videoarbeiten bis hin zu Dauer-Performances. Er ist fasziniert von der Materialität des „Prozesses des Verfalls“.

Toloku schafft konzeptionelle und performative Kompositionen aus toten und lebenden Materialien, in die er seinen eigenen Körper einbezieht und die er in den regelmäßigen Kreislauf der Natur einbindet.

tolokuart – Website

Eröffnung

25.5.2023 19 Uhr 

mit Performance »NOT NOW« von Martin Toloku

Eintritt frei

Die Performance beginnt um 19 Uhr

Performance: Martin Toloku

Kostüm: Precious Debrah

Sound: Ibukun Sunday

»NOT NOW« ist ein Projekt, das von Albträumen, dem Kampf und der Phobie beeinflusst ist, die mit dem nächtlichen Aufwachen aus einem schlechten Traum verbunden sind, der eine Schlaflähmung verursacht hat. Martin Toloku sagt zu seiner Arbeit:

»Ich erinnerte mich daran, wie ich mich an jenem Abend an mein Bett klammerte, um meinem Körper Schlaf zu gönnen. Wie mein Ältester immer zu uns sagt: abavuvu me dia enya ne ame ooh – der beste Ort, um Ruhe zu finden, ist das eigene Bett.

Nach dem Ein- und Ausatmen massiert eine sanfte Teleportation die Nerven und heilt sie von einem langen Arbeitstag auf dem Rad des erholsamen Schlafs. Überwältigt von den Annehmlichkeiten der Ruhe verstrickt sich der Körper in die Decke und fordert eine Notlandung in einer fremden Welt. Unausweichlich fürchtete ich, in meinem eigenen Tod gefangen zu sein, konnte nicht atmen, nicht laufen und nicht einmal aufwachen.

Ausgehend von mehreren solcher Vorkommnisse aktivieren meine mit Halluzinationen und Raumbegegnungen verbundenen Erfahrungen den Bärenzwinger mit einer Live-Performance, in der mein Körper von einem Friedhof wieder aufersteht.«

Artist Talk

26.5.2023 19 Uhr

mit Martin Toloku und Orlando Maaike Gouwenberg

Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.

Im Garten des Bärenzwingers werden Martin Toloku und Orlando-Maaike Gouwenberg über Martins bisheriges Werk sprechen, wobei der Schwerpunkt auf der Installation und Performance „NOT NOW“ liegt, die Martin derzeit im Rahmen der Ausstellung „Heart Beats“ im Bärenzwinger präsentiert.

Orlando-Maaike Gouwenberg ist Kuratorin und Produzentin und arbeitet mit Künstler*innen an Projekten, die oft zwischen verschiedenen Disziplinen angesiedelt sind oder Überschneidungen aufweisen. Sie war Mitbegründerin von A.P.E (art projects era) und Deltaworkers, einer internationalen Residenz in New Orleans, arbeitete bei If I Can’t Dance in Amsterdam, Performa in New York und dem Internationalen Filmfestival Rotterdam und war künstlerische Leiterin von Jester in Genk. Sie war Co-Kuratorin des niederländischen Pavillons auf der 59. Venedig-Biennale, wo sie melanie bonajo präsentierte, und hat viele internationale Projekte als freie Mitarbeiterin durchgeführt, unter anderem für Melly (damals Witte de With) in Rotterdam. Zurzeit produziert sie die Oper Gorgon für Marianna Simnett und arbeitet an zukünftigen Projekten mit internationalen Partner*innen.

»Beyond Languages«

7.6.2023 18–20 Uhr

Poets‘ Corner in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie 

Lesung mit Jasmina Al-Qaisi, Göksu Kunak und Rûveyda 

Moderation: Nina Kettiger

Die Texte werden vorwiegend in englischer Sprache gelesen.

Eintritt frei

Ein Besuch im Bärenzwinger kann sich anfühlen, als beträte man eine Insel: Die ursprüngliche Gestaltung umfasst zwei begrünte Außenterrassen und Gräben, die früher mit Wasser gefüllt waren. Das Wasser hielt die Bären drinnen und Besucher:innen auf Distanz. Heute sind die Räumlichkeiten des ehemaligen Zwingers kommunale Ausstellungsflächen. Das künstlerische Programm zielt darauf ab, mit und gegen das gewalttätige Erbe des Raumes zu arbeiten.

Im Rahmen der zweiten Ausstellung des Jahresprogramms GLEANING nutzen die zwei Künstler*innen Leman Sevda Darıcıoğlu und Martin Toloku den Raum des Bärenzwingers, um ortsspezifische Installationen zu schaffen, die als Bühne für Performances dienen. Die performative Ausstellung will die „Restwirkungen“ historischer Besitzverhältnisse in Bezug auf Land und Körper in einem globalen Kontext untersuchen. Hier knüpfen die Poets’ Corner-Lyriker*innen an, die eine performative Praxis mit den beiden Künstler:innen gemeinsam haben und Lyrik zwischen den Disziplinen und (Körper-)Sprachen erproben.

Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V. Das poesiefestival berlin ist ein Projekt des Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Kuratorische Führung

28.7.2023 18 Uhr
Rundgang in der Ausstellung

mit Maja Smoszna und Malte Pieper

Die Kurator*innen der Ausstellung, Maja Smoszna und Malte Pieper, laden ein zu einer kuratorischen Tour durch »Heart Beats«, am Freitag, 28.7. um 18 Uhr.

Es wird Deutsch und Englisch gesprochen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Der Rundgang ist eine Gelegenheit, die Ausstellung zu erleben und mit dem kuratorischen Team ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei.

»Fire, everywhere«

5.8.2023 13–19 Uhr 

Performance von Leman Sevda Darıcıoğlu


Eintritt frei

Relaxed Performance, Einlass jederzeit möglich

Sitzplätze vorhanden (Sitzkissen und Bänke), keine Voranmeldung nötig Sprachen: Englisch, Türkisch

Am Samstag, 5. August 2023 von 13 bis 19 Uhr lädt der Bärenzwinger ein zur Performance von Leman Sevda Darıcıoğlu. Die ortsspezifische Arbeit „Fire, everywhere“ (2023) von Leman Sevda Darıcıoğlu thematisiert die Stigmatisierung und Widerstandsfähigkeit queerer Gemeinschaften von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Die Performance zieht Linien zwischen Gewalt und Ermächtigung durch die Symbolik des Boxens/Schlagens. Während der sechsstündigen Performance untersucht Leman auf körperlicher Ebene, wie man in einer herausfordernden Situation, wie einem ständigen Kampf, der durch die Aktion/Geste des Boxens/Schlagens dargestellt wird, einen Ort schaffen kann, an dem man sich um sich selbst und andere kümmert.

Der Akt des Boxen/Schlagens verwandelt sich in eine körperliche Auseinandersetzung, welche die Grenzen von Scham, Schuld, Wut, Verletzlichkeit, Stärke, Widerstand, Kampf/Verstecken durchkreuzt. Die Live-Performance ergänzt die Konstellation von drei Videoperformances, einem Soundstück und einer Reihe von Latexskulpturen, die bereits in der Ausstellung zu sehen sind.

Promising Premises

Andrea Acosta
Jelena Fužinato & Patricia Sandonis
KMRU
Eva-Fiore Kovacovsky
Ioana Vreme Moser

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung
10.3. – 14.5.2023

Kuratiert von
Lusin Reinsch und Cleo Wächter

»Promising Premises« ist der erste Teil des Jahresprogramms GLEANING

Eine zerbrochene Glasflasche, die sich tapfer aufrecht hält. Das Geräusch eines Krankenwagens hüllt sich in ein Lied. Nasses Glas sendet bei Berührung eine Frequenz. Regenwasser, das sich sanft mit Sand vermischt, wird langsam immer fester, bis es sich zu Beton geformt hat. Ein Buchenblatt, das sich zu entfalten beginnt, viele werden folgen.

Die Gruppenausstellung »Promising Premises« (‚Aussichtsreiche Voraussetzungen‘ oder ‚Viel versprechendes Gelände‘) zeigt unterschiedliche künstlerische Herangehensweisen an das Konzept des ‚Gleaning‘ und betrachtet die Beziehung zwischen Sammeln und Erinnerung in städtisch-ländlichen Räumen.

‚Gleaning‘ ist, einfach ausgedrückt, der Akt des Sammelns von dem, was nach der Ernte auf dem Land liegen geblieben ist. Aufgesammelt wird das, was durch die etablierten Strukturen hindurchgefallen ist. Es ist eine Praxis, die hoffnungsvoll ist, eine rücksichtsvolle Haltung einnimmt und in der west- und mitteleuropäischen Tradition in Gruppen durchgeführt wurde.

In der heutigen Zeit hat sich die Bedeutung und Haltung dieser Praxis fortgesetzt, aber verändert und erweitert, wie in Agnès Vardas Dokumentarfilm »The Gleaners and I« zu sehen ist. Man hebt eine Kartoffel, einen Gegenstand, einen Gedanken auf und überlegt: Wie kann dies verwendet werden? In Zeiten von (im-)materieller Knappheit, wirtschaftlicher Inflation, politischer Unsicherheit und einer tiefen Klimakrise eröffnet diese Praxis eine Möglichkeit, um mit unserem sozialen und ökologischen Umfeld in Verbindung zu treten. Manchmal bedeutet es, etwas zurückzulassen, Raum offen zu halten. 

Denn ‚Gleaning‘ ist in erster Linie eine Art der Wahrnehmung. Es bedeutet, der Umgebung mit offenen Sinnen zu begegnen. Auf der Suche nach dem Unbeachteten, dem auf den ersten Blick Unwichtigen. Es balanciert zwischen Betrachten und Bewerten. Mit seiner Anwendung üben wir uns in Achtsamkeit.

In fünf zeitgenössischen Positionen nimmt die Gruppenausstellung Ideen des ‚Gleaning‘ aus dem Feld auf und untersucht ihre Übersetzung in die künstlerische Praxis. Mit Installationen, Skulpturen, fotografischen und akustischen Arbeiten zeigen die teilnehmenden Künstler*innen ein breites Spektrum des künstlerischen ‚Gleaning‘: von dem Durchsuchen von Archiven und der Adaption bestehender Projekte bis hin zur Entwicklung neuer (ortsspezifischer) Werke, wobei das Vertraute neu interpretiert, re-kontextualisiert und umgelenkt wird.

Thematisch bewegen sie sich zwischen dem Urbanen und dem Ökologischen, dem Archiv und dem Aktuellen, dem Selbst und dem Kollektiv sowie den starren Strukturen und weichen organischen Strömungen dazwischen, und alle beschäftigen sich mit Raum und der Erfahrung von Ort oder Wegen dorthin. 

Der Titel »Promising Premises« verweist auf das hoffnungsvolle Umherstreifen durch die (Stadt)-Landschaft und lädt das Publikum ein, das Vertraute wahrzunehmen und neu zu werten: Buchenblätter, Glasscherben, Rauschen, Fluidik und Beton. Und so selbst als Gleaner*in in den Frühling zu gehen.

Andrea Acosta

Andrea Acosta ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit den Begriffen Natur und Landschaft und deren Interaktion mit der gebauten Umwelt auseinandersetzt. Ihre prozessbasierte Praxis kombiniert Feldforschung in natürlichen und urbanen Räumen mit Zeichnung, Skulptur, Installation und Fotografie. Indem sie die Spannungen zwischen organischen und industriellen Materialien sowie Prozessen erforscht, reflektiert sie über die ständige Transformation von Materie, Blicken und Territorien und die Geschichten, die wir über sie erzählen. Indem sie mit dem Potenzial von Fragmenten und Überresten experimentiert, schlägt sie spekulative Wege vor, über die Ökologie unseres Alltags und deren Verbindung zu umfassenderen Erzählungen.

Acosta hat einen Master-Abschluss in Public Art and New Artistic Strategies von der Bauhaus-Universität in Weimar (DE) und hat am Goldrausch Künstlerinnenprojekt art IT postgraduate programme in Berlin teilgenommen. Ihre Arbeiten wurden international in Europa, Lateinamerika und Asien in Institutionen wie der Ifa-Galerie in Berlin, dem Gropius-Haus in Dessau, der Jan van Eyck Academy in Maastricht (NL), dem Institut national d’histoire de l’art in Paris (FR), dem Museum of Modern Art in Medellín (CO), Les Rencontres D’Arles (FR) und dem Gyeonggi Museum of Modern Art in Seoul (KR) gezeigt. Sie erhielt den Uniandino-Kunstpreis (Bogotá), einen öffentlichen Kunstauftrag von Les Nouevaux Commaditaires (ES) und war unter anderem Artist in Residence im Palais de Tokyo (FR), in der Stiftung Bauhaus in Dessau und in der Cite des Arts in Paris. Acosta wurde in Bogotá geboren und lebt und arbeitet heute in Berlin.

www.andreaacosta.net

Jelena Fužinato & Patricia Sandonis

Patricia Sandonis (geboren 1984, Valladolid, ES) ist eine Konzeptkünstlerin mit Sitz in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Complutense Universität UCM, Madrid (2007). 2014 absolvierte sie den Master Kunst im Kontext an der UdK Universität in Berlin, wo sie sich auf Kunst im öffentlichen Raum und partizipative Praxis spezialisiert hat.

Patricia Sandonis beschäftigt sich in ihrer konzeptuellen, multimedialen Praxis vor allem mit Systemen und Räumen der Kollektivität – den sozialen Phänomenen unserer alltäglichen Umgebungen. Ihre Untersuchung, die oft einen partizipativen Ansatz verfolgt, entfaltet sich anhand von Zeichnungen, Gemälden, Installationen und Ready-mades, die Erinnerungen, Momente und Eindrücke aus städtischen öffentlichen Räumen abstrahieren und rekonstruieren. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen und Bewegungen durchforstet Sandonis persönliche und zeitgenössische sowie historische Erzählungen, um über die mögliche Ästhetik kollektiver Erinnerung und Identität in der Gegenwart zu spekulieren und dabei die Rolle der Kunst im Alltag zu aktivieren.

Jelena Fužinato arbeitet mit Zeichnungen und Installationen, um autoritäre Beziehungen innerhalb von Institutionen wie Familie, Schulen, Museen und Staaten zu untersuchen. Fužinato befasst sich mit realen Ereignissen, die sie jedoch spekulativ und fiktiv behandelt und darstellt. Die Werke und Methoden, die sie wählt, stehen häufig im Widerspruch zu zentralen Erzählungen und sprechen über soziale Randpositionen von Dingen und Lebewesen. Ihre vielschichtige Herangehensweise bringt vorhandene Referenzen und fabrizierte Informationen zusammen, um neue metaphorische Erzählungen zu generieren. 

Fužinato wurde in Prnjavor, Bosnien und Herzegowina, geboren und lebt in Berlin. Neben ihrer künstlerischen Praxis arbeitet sie als künstlerische Leiterin und Dozentin an kollaborativen Projekten zu feministischen und pädagogischen Themen. Zuletzt erhielt sie 2022 das nGbK-Vermittlungsstipendium (Berlin, DE) und gewann den Kunst am Bau-Wettbewerb für das Zillehaus mit ihrer Arbeit ‚O.T. gravuren‘.  Sie lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland.

KMRU

KMRU ist das Alias von dem in Nairobi geborenem und in Berlin lebendem Klangkünstler Joseph Kamaru, der derzeit Sonic Arts in Berlin studiert. Seine Arbeit basiert auf dem Diskurs von Field Recording, Noise und Sound Art. Seine Arbeit stellt erweiterte Hör-Kulturen von klanglichen Gedanken und Klang-Praktiken vor, ein Vorschlag, um über auditive Kulturen jenseits der Normen nachzudenken und sie zu reflektieren.

Mit seinen Auftritten an weit verstreuten Orten wie dem Barbican (London, UK), Berlin Atonal (DE), dem CTM-Festival (Berlin, DE), Dekmantel (Amsterdam, NL), Le Guess Who (Utrecht, NL) und seinen profunden Veröffentlichungen bei Editions Mego, Subtext, Seil Records und Injazero hat er internationale Anerkennung gefunden. 2022 Spielte er als Support für Big Thief in Großbritannien/EU und tourte mit Fennesz in den USA.

Eva-Fiore Kovacovsky

Eva-Fiore Kovacovsky ist fasziniert von Zyklen des Wachstums, der Fruchtbarkeit und Reproduktion. In ihrer künstlerischen Arbeit ist oft das Sammeln, Studieren und Untersuchen von Pflanzenteilen der Ausgangspunkt. Um die Koexistenz verschiedener Pflanzen, Parasiten und Symbiosen sowie den Einfluss und Gebrauch der Pflanzen durch den Menschen zu erforschen, experimentiert sie mit Techniken der Reproduktion sowie mit verschiedenen fotografischen Bildträgern.

Kovacovsky ist geboren in Bern und lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat an der Schule für Gestaltung Basel studiert und ein Bachelorstudium in Fotografie an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam absolviert. Einzelausstellungen hatte sie u.a. in der Bäckerei Moabit, Berlin; Kunstfort (Vijfhuizen/NL); Aargauer Kunsthaus, (Aarau/CH); Galerie STAMPA,(Basel/CH); Malonioji 6, (Vilnius/LT) Ihre Arbeit wurde in diversen Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. im C/O Berlin, Uckermark Festival, Kunsthall (Stavanger,NO), Fotografiska, (Stockholm,SE), Kunstmuseum (Thun/CH), FOAM (Amsterdam/NL).

Sie war Gastdozentin an der Gerrit Rietveld Academie, der School of Arts – KASK in Gent und der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Sie wird durch die Galerie STAMPA in Basel vertreten und  in 2023 wird ihr Künstlerbuch Fotogramme (Arbeitstitel) bei ROMA Publications erscheinen. Eva-Fiore leitet zusammen mit Sina Ribak ‘Between Us and Nature – A Reading Club’.

Ioana Vreme Moser

Ioana Vreme Moser ist eine rumänische Klangkünstlerin, die sich mit Hardware-Elektronik, spekulativer Forschung und taktilen Experimenten beschäftigt.

In ihrer Praxis verwendet sie raue elektronische Prozesse, um verschiedene Materialitäten von Klang zu erhalten. Sie platziert elektronische Komponenten und Steuerspannungen in verschiedenen Situationen der Interaktion mit ihrem Körper, organischen Materialien, verlorenen und gefundenen Gegenständen und Umweltreizen. Aus diesen Kollisionen entstehen synthetische Klänge, die persönliche Erzählungen und Beobachtungen über die Geschichte der Elektronik, deren Produktionsketten, Brachflächen und Verwicklungen in die natürliche Welt enthalten.

Sie hat unter anderem in der National Gallery of Denmark (DK), Fonderie Darling (CA), Akademie der Künste Berlin (DE); Manifesta 14 (XK); SFX – Sound Effects Seoul (KR), Ars Electronica (AT), Bunkier Sztuki Gallery Krakow (PL); Simultan Festival (RO); Eigen+Art Lab – Transmediale, Berlin (DE) ausgestellt.

www.ioanavrememoser.com

Eröffnung

9.3.2023 von 18–21 Uhr

Heißgetränke werden angeboten.

Am 9. März 2023 von 18 bis 21 Uhr lädt der Bärenzwinger zur Eröffnung der Gruppenausstellung »Promising Premises« mit Arbeiten von Andrea Acosta, Jelena Fužinato & Patricia Sandonis, KMRU, Eva-Fiore Kovacovsky, Ioana Vreme Moser ein. »Promising Premises« (‚Aussichtsreiche Voraussetzungen‘ oder ‚Viel versprechendes Gelände‘) zeigt künstlerische Herangehensweisen an das Konzept des ‚Gleaning‘ und betrachtet die Beziehung zwischen Sammeln und Erinnerung in städtisch-ländlichen Räumen.

Zwischen 20 und 21 Uhr wird das Künstlerinnen-Duo Jelena Fužinato und Patricia Sandonis am Eröffnungsabend vor Ort eine Betonierung ausführen. Die Aktion ist Teil ihrer Beton-Installation ‘Hard Core Soft Edges’.

Zur Vorbereitung der ortsspezifischen Arbeit wurde Regenwasser am Bärenzwinger gesammelt und mit Zement vermischt. Zusammen mit gesammelten Objekten (wie natürlichen Bruchstücken und verstreutem Müll, der in und um den Ort gefunden wurde) bildet diese Fusion die Grundlage für die Verfestigung ihrer gemeinsamen Arbeit.

Between Us and Nature –
A Reading Club

21.3.2023 um 18:21 Uhr

Für die Teilnahme bitte unter visit@baerenzwinger.berlin anmelden.

Die Texte werden in englischer Sprache gelesen.

Der Leseclub »Between Us and Nature« lädt dazu ein, Text-Passagen gemeinsam laut zu lesen sowie Erfahrungen und Gedanken über die Natur, in der wir leben, zu teilen.

Jede Leserunde eröffnet einen Raum, der über Disziplinen hinweg aus einer überwiegend weiblichen* Perspektive auf Bakterien, Algen, Pilze, Böden und multi-naturalistische Narrative schaut, um von und mit ihnen zu lernen.

»Städte sind wie die Mitochondrien in unseren tierischen Zellen. Konsumenten, die von den Autotrophen zehren, von der Photosynthese einer fernen grünen Landschaft.« (1)

Die Leserunde, die zum Sonnenuntergang der Frühlingssonnenwende stattfindet, ist eine Einladung, verschiedene Praktiken des »Gleaning« zu sammeln und über die Möglichkeiten des Zusammenlebens, in mehr-als-städtischen (more-than-urban) Umgebungen, zu spekulieren.

Eva-Fiore Kovacovsky, Künstlerin, und Sina Ribak, Forscherin für Ökologie und Kunst, veranstalten seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Zabriskie Buchladen für Kultur und Natur »Between Us and Nature – A Reading Club« in Berlin.

(1) Robin Wall Kimmerer, Geflochtenes Süßgras – Die Weisheit der Pflanzen, Aufbau Verlag, Berlin, 2021, 229.

»The Gleaners and I«

13.4.2023 19 Uhr

Vorführung von Agnès Vardas Film
»Die Sammler und die Sammlerin« (2000)

Der Film wird in französischer Sprache gezeigt, mit englischen Untertiteln.

Der Eintritt ist frei.

Bitte melden Sie sich unter visit@baerenzwinger.berlin an.

Der Bärenzwinger freut sich, am 13. April um 19:00 Uhr zu einer Vorführung von Agnès Vardas »Die Sammler und die Sammlerin« einzuladen. Der Film, der eine große Inspiration  für das gesamte Jahresprogramm war, wird im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Promising Premises« gezeigt, die sich mit dem Begriff des künstlerischen Gleaning und seinen Möglichkeiten im urbanen und ländlichen Raum auseinandersetzt. 

Agnès Varda (1928 – 2019) war eine in Belgien geborene französische Filmregisseurin, Drehbuchautorin, Fotografin und Künstlerin. Ihr bahnbrechendes Werk war von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der einflussreichen französischen New-Wave-Filmbewegung in den 1950er und 1960er Jahren. Ihre Filme konzentrierten sich auf einen dokumentarischen Realismus und ebneten gleichzeitig einen feministischen Weg im Film, indem sie weibliche Problemstellungen und andere soziale Kommentare mit einem unverwechselbaren experimentellen Stil behandelte.

»Die Sammler und die Sammlerin« (Les glaneurs et la glaneuse) ist ihr erster digital gedrehter Film. Er erforscht den Ursprung des Gleanings (Nachlese) und seine verschiedenen Facetten sowohl in der Bedeutung (für) als auch in der Umsetzung (durch) verschiedene soziale Gruppen innerhalb der heutigen Gesellschaft Westeuropas. In einem assoziativen und neugierigen Ansatz, der von Empathie durchdrungen ist, verbindet Varda die Ansichten von Anwält*innen, Köch*innen, Künstler*innen und Lehrer*innen über diese Praxis und macht jeden, der ihr begegnet, menschlich.

Vor der Vorführung werden die Kuratorinnen der Ausstellung, Lusin Reinsch und Cleo Wächter, eine kurze Einführung in den Film geben und machen Verknüpfungen zur Ausstellung sichtbar. Danach ist das Publikum eingeladen, Überlegungen zum Film in den »Korb« zu legen, in dem wir Fragmente und Eindrücke zu unserem Programm sammeln.

»RePlay«

29.4.2023 16:30 Uhr

Ein Audio Drift
mit Iman Deeper und
Claudius Hausl

Die Aktion ist Sprach- und Barrierefrei.

Treffpunkt um 16:30 Uhr am Bärenzwinger.

Der Audio Drift dauert ca. 1 Stunde.

Bitte meldet eure Teilnahme per Email an: visit@baerenzwinger.berlin

Im Rahmen der »Promising Premises« Ausstellung laden wir euch ein, in die Klangwelten rund um den Bärenzwinger einzutauchen. In einem immersiven Audiowalk sammeln wir mit euch Geräusche der Umgebung und produzieren gemeinsam eine Klangcollage. 

Iman Deeper ist ein in Berlin lebender DJ und Produzent, dessen Begeisterung für House-Musik in den belebten Straßen von Teheran geboren wurde. Er verfeinerte sein Können in Rom, bevor er sich in Berlin niederließ, wo er mittlerweile eine feste Figur in der Underground-Musikszene ist. Iman Deepers Liebe zu House und Techno zeigt sich in jedem Aspekt seiner Arbeit, von seinen Live-Auftritten bis hin zu seinen Eigenkompositionen und Radioshows.

Claudius Hausl lebt und arbeitet als bildender Künstler in Berlin und Brandenburg. In seiner Arbeit verbindet er künstlerische Strategien der Aktionskunst, Pädagogischer Feldforschung und Skulptur mit dem Phänomen Spiel. Seine Projekte und Workshops waren Teil des Chaos Computer Clubs oder der Re:publica, gefördert u.a. durch den Fond Soziokultur, Youth in Action, Berlin Draußenstadt und den Deutschen Künstlerbund.

Finissage

13.5.2023 18–21 Uhr

DJ-Set von sin serif
ab 19:30 Uhr 

Wir laden herzlich ein, mit uns die Finissage von »Promising Premises« zu feiern. Wir freuen uns darauf, noch einmal zusammenzukommen und die Ausstellung und den Höhepunkt des Frühlings zu genießen. Bei einem Glas Holunderblüten-Sekt können die Werke von Andrea Acosta, KMRU, Eva-Fiore Kovacovsky, Jelena Fužinato, Patricia Sandonis & Ioana Vreme Moser erlebt werden.

Eva-Fiore Kovacovsky, die sich im Rahmen des Projekts »Vernal Unfolding« mit den Blättern der Rotbuche (Fagus sylvatica) und dem Neustart der Photosynthese im Frühling beschäftigt hat, wird mit uns ihre Experimente zur Eisherstellung teilen. Für frühe Vögel gibt es frisches Buchenblatt-Sorbet.

Später wird uns sin serif einen sanften, rhythmischen und federnden musikalischen Raum bieten und unsere Körper mit ihrem DJ-Set erwärmen, indem sie Beats und Breaks mit verträumten Rave-Sounds verbindet.

Schließlich wurde das während der Eröffnung im März konkretisierte Werk »Hard Core Soft Edges« von Jelena Fužinato und Patricia Sandonis für die Finissage zerteilt. Die einzelnen Stücke werden verschenkt! Eine Einladung an die Besucher*innen, zum oder zur ‚Gleaner*in‘ (Sammler*in) zu werden und etwas (Physisches) mit nach Hause zu nehmen.