Birds and Buoys

Nadja Abt Barbara Marcel

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung

9. April – 13. Juni 2021

In den Ausstellungsräumen muss eine FFP2-Maske getragen werden. In der Ausstellung dürfen sich momentan maximal 8 Besucher*innen gleichzeitig aufhalten.

Die Ausstellung kann Dienstag – Sonntag, 11–19 Uhr ohne vorherige Anmeldung besucht werden.



Veranstaltungen:
 
28.4. – Paz Guevara im Gespräch mit Nadja Abt, Barbara Marcel, Katja Kynast (Online auf Zoom)

[verschoben] 2.5. – These Birds of Temptation. Buchpräsentation mit Barbara Marcel und K. Verlag (Open-Air)

20.5. – »Decolonize Mitte!« Digitale Stadtführung mit Berlin Postkolonial

27.5. – Wayfaring Strata. As We Move Along. Audio Walk von Sonia Fernández Pan in Zusammenarbeit mit Stephen McEvoy & Julia Rodríguez

[verschoben] 3.6. – Führung durch die Nachbarschaft des Bärenzwingers mit Berlin Postkolonial e.V. / Dekoloniale (Deutsch)

13.6. 17 bis 19 Uhr – Finissage mit Nadja Abt, Barbara Marcel, Andreas Doepke und Tâmera Bak

Am 9. April 2021 eröffnet im Bärenzwinger Berlin die Doppelausstellung »Birds and Buoys« mit Arbeiten von Nadja Abt und Barbara Marcel.


Die Ausstellung lässt zwei langjährige künstlerische Recherchen miteinander reagieren. Aus feministischer und queerer Perspektive beschäftigen sich die ortsspezifischen Interventionen mit der transatlantischen Arbeits- und Kulturgeschichte von Schifffahrt und Bergbau. Die Arbeiten beziehen sich gemeinsam auf Architektur und Geschichte des Bärenzwingers sowie auf dessen unmittelbare Nachbarschaft mit historischem Hafen, Marinehaus und brasilianischer Botschaft.

In Anlehnung an Texte des Schriftstellers, Philosophen und Kulturtheoretikers Édouard Glissant entwirft Nadja Abt ein „Ship of Relation“. Dabei wird die Metapher „Schiff“ als männlich dominierter Raum umgedeutet zu einem Ort feministischer Narrative und einer Vielheit an Beziehungen.In Anlehnung an Glissants „Our boats are open, and we sail them for everyone“ (Unsere Boote sind offen und wir segeln sie für jede*n) betrachtet Abt das Schiff mit seiner Frauschaft als verbindungsschaffende Metapher im postkolonialen Diskurs.

Die Künstlerin bezieht konkrete Elemente der Seefahrt, wie Taue, Bojen oder Segel in ihre Gestaltung ein und verwandelt den Bärenzwinger in einen Schiffskörper. In drei fiktiven Erzählungen, die auf Bootsfendern im Ausstellungsraum zu lesen sind, berichten die Stimmen an Bord über die Absicht und Hintergründe ihrer Reise.



Barbara Marcels Filminstallation „Golden Tone“ entspringt einer Recherche über die historische Kulturlandschaft des westlichen Harzes in Deutschland, in der viele der Bergbautechnologien der Mineralbodengewinnung zuerst entwickelt und dann in die ganze Welt exportiert wurden. Neben ihrer essayistischen Form reflektiert die Arbeit die Überschneidungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser anthropogenen Landschaft durch die besondere Geschichte der Zucht, der Ausbildung und des Handels von Kanarienvögeln in der Region.

In einer Videoassemblage aus Händen und Maschinen, Silber und Serinetten (Vogelorgel), verseuchten Schwermetallhügeln und fallenden Fichten, touristischen Touren und intimen Interviews enthüllt die ikonische Landschaft des deutschen Harzes allmählich ihre vielen hybriden Schichten.

Die Ausstellung »Birds and Buoys« eröffnet das Programm Bricolage und damit eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers.

Ausstellungskonzept (DE)
Conceito curatorial (PT)

Kuratiert von Isabel Jäger, Katja Kynast, Malte Pieper, Maja Smoszna
Die Ausstellung eröffnet das Programm »Bricolage«

Grafik: Viktor Schmidt



Nadja Abt

Nadja Abt ist Künstlerin und Autorin und lebt zwischen Berlin und Lissabon. Abt studierte Literatur und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin sowie Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und der Universidad Torcuato di Tella in Buenos Aires.

In ihren Performances, Videos und Malereien konstruiert sie feministische Narrative, die sich auf die Literatur- und Filmwelt beziehen. Sie ist Teil des Künstlerkollektivs Michelle Volta. Zuletzt zeigte sie Arbeiten und Performances u.a. in KW-Institute for Contemporary Art, Berlin, Haus der Kulturen der Welt, Berlin, Pivô, São Paulo, Casa Triângulo, São Paulo.

Barbara Marcel

Barbara Marcel, geboren 1985 in Rio de Janeiro, Brasilien, ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin, die sich für die kulturellen Wurzeln der Natur und das schwierige Erbe des kolonialen Imaginären interessiert.

Ihre Videos und Installationen wurden zuletzt u.a. im ZKM, Karlsruhe, in der Berlinischen Galerie, bei Savvy Contemporary Berlin, im Broad Art Museum, Michigan, USA, im Haus der Kulturen der Welt, Berlin, V240, Amsterdam, Omonoia Athens Biennial, in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und in der 175 Gallery Seoul gezeigt. Sie ist Doktorandin an der Bauhaus-Universität in Weimar, Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und lebt seit 2009 in Berlin.

Finissage

13.6. – 17 bis 19 Uhr
 

Mit Nadja Abt, Barbara Marcel, Andreas Doepke und Tâmera Bak


Ausstellung, Audiowalk, Lesungen, Gespräche


Wir bitten um Nachweis eines negativen COVID-Testergebnisses, das nicht älter als 24h ist. Bitte tragt während des Besuchs der Ausstellung eine FFP2-Maske. Maximal 8 Besucher*innen dürfen sich gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten.

Die Künstlerinnen Nadja Abt und Barbara Marcel und das Kurator*innenenteam sind anwesend und laden ein, die Ausstellung zu besuchen, vor Ort präsentierte Publikationen der Künstlerinnen zu entdecken und, geführt vom Audiowalk »Wayfaring Strata. As We Move Along« geschrieben von Sonia Fernández Pan, durch unsere Nachbarschaft zu spazieren.

Nehmt euch ein Exemplar von Nadja Abts Publikation »Ship of Relation« mit und hört Barbara Marcel und dem Forscher Andreas Doepke zu, wie sie Fragmente aus ihrem Essay über den blauen Kanarienvogel lesen – erscheint demnächst in »These Birds of Temptation« – während wir am Nachmittag einen Rundgang durch die Nachbarschaft machen.
 
Maximal zehn Teilnehmer*innen können an dem Spaziergang teilnehmen, der um 17 Uhr mit einem Beitrag der Sängerin und Produzentin Tâmera Bak beginnt. Die Anmeldung für den Spaziergang findet vor Ort statt.
 
Es gelten die aktuellen Maßnahmen zum Infektionsschutz.


 



Audio Walk

27.5. – 13.6. 2021

»Wayfaring Strata. As We Move Along.«

Audio Walk choreografiert von Sonia Fernández Pan in Zusammenarbeit mit Stephen McEvoy & Julia Rodríguez

Sprache: Englisch

Der Startpunkt für den Audio Walk ist vor Ort im Bärenzwinger.

Ab dem 27. Mai 2021 lädt Bärenzwinger zu einem Audiowalk „Wayfaring Strata. As We Move Along“ ein. Der Audiowalk wurde von der Kuratorin und Autorin Sonia Fernández Pan in Zusammenarbeit mit dem Musiker Stephen McEvoy und der Performerin und Choreografin Julia Rodriguez für den Bärenzwinger entwickelt. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich auf eine audiovisuelle Reise einzulassen und das Quartier des Bärenzwingers neu zu entdecken. »Wayfaring Strata« schlägt eine Praxis des Wanderns und aufmerksamen Zuhörens in Bewegung vor, die auf einem Akt des Schreibens basiert, der auf die Umgebung reagiert und sie erweitert.


Der Audiowalk dauert ca. 45 Minuten und findet in englischer Sprache statt. Er wird für alle Besucher*innen als Audiodatei zum Mitnehmen während der Öffnungszeiten der Galerie (Di-So, 11-19 Uhr) vom 27. Mai bis 13. Juni zugänglich sein.
 
Die Interessierten werden gebeten, ihr eigenes Smartphone oder einen MP3-Player und Kopfhörer mitzubringen. Alternativ wird ein tragbares Abspielgerät im Ausstellungsraum angboten, das für eine temporäre Nutzung gegen Ausweis/Pfand vor Ort ausgeliehen werden kann.
 
Die Audiodatei kann ohne vorherige Anmeldung zu den Öffnungszeiten im Eingangsbereich des Bärenzwingers abgeholt werden. Der Nachweis eines negativen Corona-Antigen-Tests ist für die Abholung nicht notwendig. Bitte Tragen Sie eine FFP2-Maske und halten die Abstandsregeln ein.

Artist Talk

28.4.2021, 18.30 – 20 Uhr
Online auf Zoom

Paz Guevara im Gespräch mit Nadja Abt, Barbara Marcel, Katja Kynast

Die Teilnahme ist online auf Zoom möglich, folgen Sie dazu diesem Link:

Artist Talk auf Zoom
Meeting-ID: 954 2135 3509
Kenncode: 183974

Am 28. April 2021 von 18.30 bis 20 Uhr lädt der Bärenzwinger online zu einem Gespräch über die aktuelle Ausstellung »Birds and Buoys« ein. Die beiden Künstlerinnen der Ausstellung, Nadja Abt und Barbara Marcel, werden dabei jeweils ihre individuelle Herangehensweise erläutern und auch etwas von den langjährigen Recherchen vorstellen, die Hintergrund ihrer im Bärenzwinger ausgestellten Arbeiten sind.


Abt und Marcel arbeiten unabhängig voneinander seit Jahren zur transatlantischen Arbeits- und Kulturgeschichte von Schifffahrt beziehungsweise Bergbau. Gemeinsam mit der Kuratorin, Forscherin und Autorin Paz Guevara und der Ausstellungskuratorin Katja Kynast werden die Verbindungen dieser künstlerischen Arbeiten erkundet und die Weise befragt, in der sie sich auf Architektur und Geschichte des Bärenzwingers sowie auf dessen unmittelbare Nachbarschaft mit historischem Hafen, Marinehaus und brasilianischer Botschaft beziehen.

Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.

Die Zuschauer*innen sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen und können gerne Fragen stellen und Feedback geben. Das gesamte kuratorische Team wird an dem Gespräch teilnehmen.

„Decolonize Mitte!“

Digitale Stadtführung mit Berlin Postkolonial


20. Mai 2021
18.00 Uhr
Online auf Zoom

Die Teilnahme ist online auf Zoom möglich, folgen Sie dazu diesem Link: https://zoom.us/j/95268226330?pwd=a3hq

Z0F1emF0M2ZuK2JWOV

JObFFMQT09

Einwahl: Meeting-ID: 952 6822 6330 Kenncode: 605373

Warum fragen afrikanische Berlin-Besucher:innen noch immer vergebens nach einem angemessenen Erinnerungsort für die berüchtigte Berlin Conference? Was hat die Berliner M-Straße mit dem Konzentrationslager Sachsenhausen zu tun? Wann forderten Aktivisten afrikanischer Herkunft erstmals einen Schwarzen Repräsentanten im deutschen Parlament?

Am 20. Mai 2021 lädt der Bärenzwinger abends von 18 bis 20 Uhr online zu einer virtuellen Stadtführung durch die Nachbarschaft des Bärenzwingers ein.

Die Tour wird moderiert von Christian Kopp und vom Verein Berlin Postkolonial. Die virtuelle Stadtführung mit Berlin Postkolonial erkundet vergessene, verdrängte, geschönte und umkämpfte Orte der Kolonialgeschichte der Berliner Mitte und berührt dabei drängende Fragen der postkolonialen Gegenwart. Die Tour findet in englischer Sprache statt.

Cat’s Cradle

Nándor Angstenberger
Salon Oblique

Grafik: Viktor Schmidt

Eröffnung

24. Juni 2021,
11:00–19:00 Uhr

Ausstellung
25. Juni – 29. August 2021

Augmented Reality: Ross Alexander Payne und Lupus Siegert

Digital sculptures: MSHR, Asdrúbal Gómez, Aujik und Lupus Siegert


Was wäre, wenn der Bärenzwinger 100 Jahre still und leer stünde? Ausgehend von dieser Idee beschäftigt sich die Ausstellung „Cat’s Cradle“ nicht nur mit dem, was war, sondern vor allem mit dem, was ist oder sein könnte. Die unterschiedlichen Zeiten dieses Ortes werden veranschaulicht: als feine Spinnweben zwischen Metall gespannt, als dicke Staubwolle auf Beton liegend und als braune Schlieren durch den Mörtel gezogen.

Nándor Angstenberger lässt die Architektur des Bärenzwingers und die lebendige Natur der Außengehege miteinander verwachsen. Es entsteht ein neuer Organismus, der sich in die Umgebung einfügt und Teil von ihr wird. Die Installation aus weißem Garn erinnert an die zahlreichen Spinnennetze, die bereits Teil des Ortes sind. Gleichzeitig versperrt dieser Organismus den Weg und es müssen achtsam neue Pfade gesucht werden.

Noch etwas Anderes hat sich hier eingenistet, etwas, das nicht auf den ersten Blick zu sehen ist. Zwischen den Steinen und unter den Ästen des Holunders verbergen sich virtuelle Skulpturen.

Die Leihgaben der Künstler:innen MSHR, Asdrúbal Gómez, Aujik und Lupus Siegert sind Teil einer Augmented-Reality Komposition, welche das Kollektiv Salon Oblique im Rahmen der Ausstellung für den Bärenzwinger entwickelt hat. Über ein Tablet werden sie in der realen Umgebung des Außenbereichs des Bärenzwingers sichtbar. Auch diese Arbeit regt dazu an, unbekannte Richtungen einzuschlagen und den Ort neu zu erkunden. Es geht um eine Stärkung und Verbindung von Vorhandenem und Neuem. Nur, weil etwas nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, heißt es nicht, dass es nicht da ist.

Im vermeintlichen Leerstand des inneren Bärenzwingers wächst die Vorstellung und das Gefühl für den vorhandenen Lebensraum und die Verantwortung, die wir alle gemeinsam dafür tragen. Die Arbeiten treten in einen Dialog untereinander und mit der natürlichen Umgebung dieses Ortes. Sie machen sich zum Vorsatz, durch Vernetzung und Verkettung ein gemeinsames Mit-Werden zu begünstigen.

Die Ausstellung »Cat’s Cradle« ist die zweite Ausstellung des Jahresprogramms Bricolage und damit eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers.



Gallery not found.

Nándor Angstenberger

Nándor Angstenberger studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seine Schwerpunkte sind organisch wachsende Skulpturen und raumgreifende Installationen. Er bezeichnet sich selbst als einen Weltenbauer und Archivar. Seine Vorgehensweise in der Kunst ist mit einfachen Methoden der Materialerkundung verbunden, es wird gefaltet, gerissen, geschnitten, gelegt, gesucht und meistens gefunden oder in Kleinste zerlegt und neu verbunden.

Seine Arbeiten wurden unter anderem im Museum Marta Herford, Kunsthalle Krems, Kunstmuseum Ahrenshoop, in der Kunsthalle Emden und Stadtgalerie Kiel, Kunstmuseum Kloster Unser lieben Frauen Magdeburg, Landesmuseum Stuttgart, im Kunstverein Freiburg, Kunstverein Bellevue-Saal Wiesbaden und im Zeppelin Museum Friedrichshafen gezeigt. Darüber hinaus entwickelte er Bühnenbild-Installationen für Neue Musik in der Pariser Philharmonie und für OperaLab im Ackerstadtpalast, Berlin.

Salon Oblique

Seit 2018 setzt sich Salon Oblique für die Ermöglichung von konzeptioneller kreativer Produktion ein und hat sich seitdem an viele Formen angepasst. Das Kollektiv hat sich auf experimentelle Konzeptumsetzung spezialisiert.

Die Kernprinzipien des Projekts Salon Oblique sind die Vielfalt der Praxis und eine radikal inklusive, offene Plattform für Experimente innerhalb von Musik und Kunst aller Art.

Salon Oblique strebt eine erfinderische, kollaborative und nachhaltige Entwicklung an, die die verfügbaren technologischen Mittel nutzt, um ein Netzwerk aufzubauen und die Produktion und Vermittlung von Musik und Kunst zu unterstützen, ohne dabei die Verflechtung mit der natürlichen Welt, deren Teil wir sind, aus den Augen zu verlieren.

»Decolonize Mitte!«

Stadtführung mit Berlin Postkolonial

22. Juli 2021
Beginn: 18:30 Uhr

Der Treffpunkt ist vor dem Bärenzwinger.

Die Teilnahme an der Führung ist nach Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Antigen-Tests, vollständiger Immunisierung oder Impfung möglich.

Bitte halten Sie den Mindestabstand von 1,5m zu anderen Teilnehmenden ein und tragen Sie eine medizinische Maske. Zur Anwesenheitsdokumentation erheben wir vor Ort die Kontaktdaten.

Am 22. Juli 2021 lädt der Bärenzwinger von 18:30 bis 20:30 Uhr zu einer Stadtführung durch die Nachbarschaft des Köllnischen Parks ein.

Warum fragen afrikanische Berlin-Besucher:innen noch immer vergebens nach einem angemessenen Erinnerungsort für die berüchtigte Berlin Conference? Was hat die Berliner M-Straße mit dem Konzentrationslager Sachsenhausen zu tun? Wann forderten Aktivisten afrikanischer Herkunft erstmals einen Schwarzen Repräsentanten im deutschen Parlament?

Die Tour wird moderiert von Christian Kopp und Mnyaka Sururu Mboro vom Verein Berlin Postkolonial. Die Stadtführung mit Berlin Postkolonial erkundet vergessene, verdrängte, geschönte und umkämpfte Orte der Kolonialgeschichte der Berliner Mitte und berührt dabei drängende Fragen der postkolonialen Gegenwart. Der Rundgang ist Teil des aktuellen Ausstellungsprogramms „Bricolage“, das eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers und seiner Nachbarschaft präsentiert.


Die Tour findet in deutscher Sprache statt.

»the planet is round«

Performance mit Michelle Moura und Maikon K, Sound: Kaj Duncan David

30. Juli 2021
Beginn: 19:00 Uhr

Veranstaltung unter freiem Himmel.

Die Teilnahme ist nach Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Antigen-Tests, vollständiger Immunisierung oder Impfung möglich.

Bitte halten Sie den Mindestabstand von 1,5m zu anderen Teilnehmenden ein und tragen Sie eine medizinische Maske. Zur Anwesenheitsdokumentation erheben wir vor Ort die Kontaktdaten.

Am 30. Juli 2021 lädt der Bärenzwinger zu einer Performance mit der Tänzerin und Choreografin Michelle Moura, dem Performer Maikon K und Komponisten Kaj Duncan David ein.

Die künstlerische Arbeit reagiert auf die Bewegung der sogenannten Flat-Earther, die glauben, die Erde sei eine flache, unbewegliche Scheibe. Zusammen mit anderen Verschwörungserzählungen wird dieser polarisierende Glaube derzeit von Anhänger:innen der extremen Rechten verbreitet.

Die Performance versucht einen Gegenbeweis. Sie will zeigen, „dass sich die Welt dreht, dass der Mond die Gezeiten bestimmt, dass ein Vulkan ein Anus der Erde ist, und sich Schall nicht im Vakuum ausbreitet.“ (Michelle Moura)

In diesem eigens für den Bärenzwinger produzierten Performance-Konzert spielt Kaj Duncan David Stücke aus seinem elektronischen Musikalbum „All Culture is Dissolving“ (2021).

Michelle Moura ist eine brasilianische Choreografin und Tänzerin, die seit 2017 in Berlin lebt. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Tanz- und Performance-Festivals präsentiert, darunter Impulstanz (AU), Festival Panorama (BR) und La Biennale di Venezia (IT).

Maikon K ist ein Performance-Künstler aus Brasilien. In seiner Arbeit untersucht er die Gestaltung von erweiterten Dramaturgien, Erzeugung von Intensitäten und hybriden Sprachen. Seit 2021 lebt er in Berlin mit Unterstützung der Martin Roth Initiative und als assoziierter Künstler am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin.

Kaj Duncan Davidist ein in Berlin lebender Komponist für experimentelle Musik. Viele seiner Stücke sind audiovisuell und erforschen gestalterische Beziehungen zwischen Klang und Licht in Konzertsituationen. Neben Konzertwerken hat er auch Mischformen aus Theater/Musik/Oper/Installation/Tanz entwickelt. In der Saison 2019/2020 war er Stipendiat der JUNGE AKADEMIE an der Akademie der Künste, Berlin.

»unheimlich unheimlich« #6

Konzert mit Tomomi Adachi, Ignaz Schick, Fabíola und Margaret Unknown.

06. August 2021
Beginn: 19:30 & 20:30

Wegen der aktuellen Hygiene-Maßnahmen werden 2 Zeitfenster angeboten (Beginn: 19:30 und 20:30 Uhr). Die Teilnehmer:innenzahl ist jeweils auf 30 Personen begrenzt.

Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung ist der Nachweis eines negativen Corona-Tests – nicht älter als 24 Stunden – oder ein Nachweis über eine Impfung oder Genesung sowie das Tragen einer medizinischen Maske.

Am 06.08. zwischen 19:00 und 21:30 Uhr lädt der Bärenzwinger zum ersten von zwei Auftritten der Konzertreihe »Unheimlich Unheimlich« ein. Kuratiert von Max Bogner/Margaret Unknown, wurde »Unheimlich Unheimlich« im Herbst 2020 in Berliner Bars und Teil der Berliner Underground-Musikszene initiiert.

Für die Konzertreihe im Bärenzwinger wird ein Quartett von Berliner Musiker:innen eingeladen, welches zum ersten Mal zusammenarbeitet und gemeinsame Klangimprovisationen entwickelt.

Tomomi Adachi (Gesang, Elektronik) ist ein japanischer Performer, Komponist, Klangpoet, Instrumentenbauer und bildender Künstler. Seine Stimm- und Elektronikmusik-Stücke, Klangpoesie, improvisierte und zeitgenössische Musik präsentierte er in der ganzen Welt, darunter Tate Modern, Maerzmusik, Hamburger Bahnhof, Centre Pompidou.

Ignaz Schick (Turntables, Elektronik) ist ein in Berlin lebender Klangkünstler, Komponist sowie Konzeptkünstler. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Schick tourte weltweit solo oder mit verschiedenen Ensembles und hat mit mehr als hundert internationalen Klangkünstler*innen zusammengearbeitet.

Fabíola (Gesang, Elektronik) ist eine in Portugal geborene interdisziplinäre Künstlerin, die Skulptur und Bewegung in ihrer künstlerischen Praxis miteinander verschmelzen lässt.

Max Bogner/Margaret Unknown (Gesang, Lapsteel-Gitarre) ist ein österreichischer Musiker und Konzertveranstalter. Als Improvisator ist Bogner sowohl solo als auch in oft transnationalen und generationenübergreifenden Ensembles aktiv und spielte u.a. mit Eric Arn, Linda Sharrock, Sabu Toyozumi und Kazuhisa Uchihashi. Als Konzertveranstalter ist er mitverantwortlich für den Wiener Underground-Hub mo.ë.

»unheimlich unheimlich« #7

THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA

Konzert mit Marta Masternak, Antti Virtaranta, Adam Goodwin, Guido Kohn, Markus Krispel, Davide Piersanti, Marie Takahashi, Samin Son und Dr. Nexus

28. August 2021
Beginn: 19:30
Einlass: 19:00

Im Einklang mit den aktuellen Hygiene-Maßnahmen können nur 20 Plätze vergeben werden.

Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung ist der Nachweis eines negativen Corona-Tests – nicht älter als 24 Stunden – oder ein Nachweis über eine Impfung oder Genesung sowie das Tragen einer medizinischen Maske.

Am 28. August 2021 von 19:30 bis 20:30 Uhrlädt der Bärenzwinger zum zweiten Auftritt der Konzertreihe »Unheimlich Unheimlich« ein. 

Mit dem Fokus auf improvisierter Musik und Performance-Kunst hat die Reihe eine große Bandbreite an Künstler:innen aus Berlin sowie internationale Gäste präsentiert. Kuratiert von Max Bogner/Margaret Unknown, wurde »Unheimlich Unheimlich« im Herbst 2020 in Berliner Bars und als Teil der Berliner Underground-Musikszene initiiert. 

Für die 7. Edition wird mit THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA eine Gruppe international arbeitender Künstler:innen im Rahmen der Gastkuration von Max Bogner/Margaret Unknown im Bärenzwinger präsentiert.

THE ULTIMATE BRUITAL ORCHESTRA ist ein internationales Improvisations-Orchester, das nicht probt – jedes „Stück“ ist anders als das vorherige und kann nicht wiederholt werden. Wenn man will, kann man „Echtzeit Orchester“ dazu sagen. Jede:r Spieler:in hat einen individuellen musikalischen Hintergrund und ist in verschiedenen Projekten aktiv.

Marta Masternak (Schlagzeug) studierte Malerei, Bildhauerei und Multimedia an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. Sie ist außerdem Mitglied der Experimental- und Noise-Musikprojekte: permanenterror und CATARAT.

Antti Virtaranta (Kontrabass) nutzt seine Einflüsse aus Jazz und Rockmusik sowie zeitgenössische Techniken, um seine musikalische Sprache zu formen.

Adam Goodwin (Kontrabass) erhielt Abschlüsse in klassischer und zeitgenössischer Kontrabass-Performance von der University of North Texas (BM, 2009) und der University of California San Diego (MM, 2012) und studierte außerdem Komposition an beiden Universitäten.

Guido Kohn (Cello) ist Improvisator, Cellist und Noise-Musiker.

Markus Krispel (Saxophon) arbeitet in verschiedenen Konstellationen als improvisierender Musiker und veranstaltet auch Solokonzerte mit Interesse an der klanglichen Erforschung des Saxophons, bezogen auf die akustischen Angebote des jeweiligen Raumes, seiner Resonanz und sozialem Kontext.

Davide Piersanti (Posaune) ist ein italienischer Posaunist, E-Bassist, Improvisator, Komponist, Multi-Instrumentalist und Performer aus Rom, der in Berlin lebt. Zurzeit spielt er hauptsächlich in verschiedenen Kollaborationen in der vielfältigen elektro-akustischen Avantgarde Berliner „Echtzeitmusik“-Szene.

Marie Takahashi (Viola) ist eine moderne und barocke Bratschistin, Improvisatorin und Kammermusikerin aus Sapporo, Japan.

Samin Son (Kehlkopfgesang) spielt gerne mit Gongs, Stimme, Gitarre, Schlagzeug oder Computer, je nach Arraggements, Instrumenten, Situationen.

Dr. Nexus (Stimme), kommt aus der bildenden Kunst und begann vor ca. 25 Jahren, sich mit Klangkunst, experimenteller, Noise- und Industrial-Musik zu beschäftigen.

Deep States

BBB_(Alla Popp & Alex Traka)
Korhan Erel
Gosia Lehmann
Lukas Liese
Kristina Paustian
ZUGANG Kollektiv (Bruno Siegrist, Ada Kopaz, Can Kurucu, Tama Ruß)

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung
09. September – 21. November 2021

Kuration Ausstellung:
Maja Smoszna

Kuration Begleitprogramm:
Annika Maus, Lara Huesmann, Lusin Reinsch

deep states ist der 3. Teil des Jahresprogramms »Bricolage«

 

Der Begriff “deep state” verweist in seiner ursprünglichen Bedeutung auf einen Verschwörungsglauben an ein geheimes Schattenkabinett, das die Welt im Verborgenen regiere. Aus dem Englischen übersetzt ergibt sich eine zweite Bedeutung – ‚tiefe Zustände‘ – die sich wiederum auf bestimmte emotionale Stimmungen beziehen kann. Die eingeladenen Künstler:innen erforschen in ihren Werken kritische und dystopische Szenarien, wie auch Gefühle von Machtlosigkeit, Misstrauen oder ‘Angst vor dem Anderen’, die in der aktuellen Pandemie verstärkt zum Vorschein treten.  Können diese Gefühlslagen und Einstellungen als Variante einer ‘Hermeneutik des Verdachts‘ verstanden werden? Mit diesem philosophischen Konzept, das auf Paul Ricœur zurückgeht, lässt sich eine besondere Haltung beschreiben, in die viele während der Pandemie verfallen sind und in der den zur Verfügung stehenden Informationen permanent mit Skepsis begegnet wird. 


Der Verdacht ist ein hocherregbares Gefühl. Eine der Emotion, die dazu führen kann, dass bestimmte Inhalte viral gehen. So wie die Geschichte eines angeblich hochrangigen Militärs, der seit 2017 die QAnon-Verschwörungstheorie im Internet verbreitet. Verschwörungstheorien tauchen immer wieder auf und verbreiten sich in Krisenzeiten. Im Falle einer Katastrophe, einer Tragödie oder einer Pandemie werden bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen auf einer emotionalen Grundlage für unverständliche Ereignisse verantwortlich gemacht – obwohl der Ursprung einiger Krisen jenseits des logisch Erklärbaren liegt. Die Kulturtheoretiker:in Lauren Berlant verweist auf die noch gar nicht so lange zurückliegende AIDS-Epidemie. Die Verbreitung des HIV-Virus wird bis heute von Verschwörungserzählungen und ins Nirgendwo führenden Erklärungsversuchen begleitet. Berlant stellt fest, dass der Begriff der Epidemie niemals „eine neutrale Beschreibung“ sei, und dass das Nachdenken über eine weit verbreitete Infektionskrankheit in einer oder mehreren Gemeinschaften immer die Fragen nach Klassifizierung, Kausalität, Verantwortung und dem Verfall aufwirft. 

Die Ausstellung untersucht die emotionalen Hintergründe von Verschwörungserzählungen an einem Ort wie dem Köllnischen Park, der einst (1825) von der Freimaurerloge „Zu den drei Weltkugeln“ verwaltet wurde. Mit der Gestaltung des Parks in Form einer Orangerie, eines Tempels, einer Pyramide und eines Labyrinths schufen die Logenmitglieder eine geheimnisvolle Atmosphäre, die das Gebäude des Bärenzwingers möglicherweise noch heute prägt. Das außergewöhnliche Interieur des ehemaligen Bärengeheges verwandelt sich im Rahmen der Ausstellung in ein vielschichtiges Labyrinth, in dem sich wissenskritische Ansätze mit affektiven Bildern verflechten. Das Labyrinth steht metaphorisch für unüberschaubare Sachverhalte, die schwierig zu kennzeichnen sind, aber auch für die Suche nach Lösungen und Antworten auf Fragen nach dem Anfang und Ende, wie auch nach der unbekannten und unbewussten Zukunft. 

BBB_

BBB_ (Alla Popp & Alex Traka) ist ein digital avanciertes Musik- und Performance-Künstler*innen-Duo, das das Publikum mit utopischen und dystopischen Welten konfrontiert, in denen die Grenzen zwischen dem Menschlichen und dem Digitalen zu verschmelzen scheinen.

Instagram @allapopp @alextraka

Korhan Erel

Korhan Erel schafft elektronische Musik und Klangkunst. Erel behandelt den Computer und die Elektronik als Instrumente, die neben konventionellen Instrumenten in der freien Improvisation und anderen musikalischen Genres koexistieren können. Erel verwendet häufig Field-Recordings, gefundene Klänge oder synthetisierte Sounds in Instrumentenentwürfen und Klangkunstprojekten.

Erels Musik umfasst freie Improvisation, konzeptionelle Klangperformances sowie strukturierte und komponierte Stücke. Erel präsentiert Klangkunstprojekte in Gruppen- und Einzelausstellungen und arbeitet auch mit bildenden Künstler:innen für Performances zusammen.

Website

Gosia Lehmann

Gosia Lehmann studierte am Central Saint Martins College in London und an der Universität der Künste Berlin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Video, Szenografie und Sound. Sie entwickelt performative und partizipative Formate.

Im Jahr 2019 hat sie das Kunst-Kollektiv Lagoon Parliament mitgegründet, das als Plattform und Netzwerk der Freien Szene in Berlin etabliert wurde. Ihre Arbeiten wurden u.a. an folgenden Berliner Orten präsentiert: im Kunsthaus KuLe, bei 2 OG in der Alten Münze, im Museum für Naturkunde und in der Akademie der Künste.

Website

Lukas Liese

Lukas Liese studierte Freie Kunst/ Bildhauerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und an der University of Minnesota in Minneapolis, USA. In seiner bildhauerischen Arbeit verwendet Liese hauptsächlich Stein. Über die Jahre entstanden unterschiedlichste Arbeiten, deren Gemeinsamkeit das Material ist.

Durch die Präsenz des Steins im Raum, seine geologischen Eigenschaften und seine kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung baut Liese eine Wechselwirkung zwischen den Inhalten seiner Arbeiten und dem Material auf. 2018 wurde Lukas Liese für sein Diplom an der Weißensee Kunsthochschule Berlin mit dem Mart Stam Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2020 erhielt Liese das Elsa Neumann Stipendium des Landes Berlin.

Website

Kristina Paustian

Kristina Paustian untersucht in ihren Arbeiten kulturanthropologische und sozialpolitische Themen. Sie ist Mitbegründerin des Medienkunstvereins (mkv) zur Förderung zeitgenössischer Kunst mit neuen Medien, der sich der Entwicklung von experimentellen Erzähl- und Ausstellungsformaten widmet.

Kristinas Arbeit wurde auf dem Festival Les Rencontres Internationales gezeigt, im Arsenal Berlin, Visions du Réel Internationales Filmfestival, Torino Internationales Filmfestival, Odessa Biennale, Athen Biennale, Tashkent Biennale und Russisches Museum in St. Petersburg, Russland.

Website

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ZUGANG Kollektiv

ZUGANG Kollektivmitglieder – Bruno Siegrist, Ada Kopaz, Can Kurucu und Tama Ruß – haben Bildende Kunst u.a. an der Universität der Künste Berlin studiert und arbeiten im Bereich Film, Fotografie, Performance und Skulptur.

Sie sind interessiert an der Stadt, deren Bewohner:innen und Beziehungen. Zentrales Thema ihrer künstlerischen Praxis ist die Forschung zur politischen Dimension von Bildern und zu Machtverhältnissen im öffentlichen Raum.

Websites:
Bruno Siegrist
Can Kurucu
Edekawo

»The double«

Holly Childs & Gediminas Žygus (Hydrangea)

10.-12.09.2021 Bärenzwinger, täglich jeweils 19 Uhr & 20 Uhr // im Rahmen des Festivals Easterndaze x Berlin 2021

»The Double« wird am 10., 11. und 12. September 2021 als begehbare Listening Session im Bärenzwinger zu erleben sein. Der Eintritt ist frei.

Bitte buchen Sie ein Zeitfenster über diesen Link:  https://pretix.eu/baerenzwinger/TheDouble/


Vom 10. bis 12. September lädt der Bärenzwinger um 19 und 20 Uhr zu der Konzert-Performance »The Double« ein. »The Double« ist eine immersive Musik-Installation des Künstler:innenduo Holly Childs & Gediminas Žygus (Hydrangea), die im Rahmen des Festivals Easterndaze x Berlin stattfindet. Easterndaze ist eine Plattform, die gemeinschaftsorientierte Radio-Projekte aus Zentral- und Osteuropa verbindet und jährlich Veranstaltungen digital und vor Ort organisiert, um lokale Musikszenen international zu vernetzen.

Das Künstler:innenduo Holly Childs & Gediminas Žygus setzt sich in seiner Arbeit mit der Geschichte europäischer Kolonialgärten auseinander. Zwei Performer:innen führen die Besucher:innen durch den Abend. In der Performance »The Double« werden botanische Gärten kritisch reflektiert, indem sie als Orte verdeckter Gewalt, der Inbesitznahme und Zerstörung hinterfragt werden.

Die im Bärenzwinger realisierte Arbeit wird auf den Außenterassen des Gebäudes präsentiert und beschäftigt sich mit der Geschichte des Köllnischen Parks, der als Garten- und Parkanlage im 19. Jahrhundert unter anderem von einer Freimaurerloge privat verwaltet und nach ihren Plänen zu einer ästhetischen Landschaft umgestaltet wurde. Die künstlerische Intervention »The Double« verwandelt nun durch Musik und installative Elemente erneut den Ort, der bis 2015 als Gehege für die Berliner Stadtbären diente.

»Songs of Cyborgeoisie«

BBB_ (Alla Popp & Alex Traka)
Konzert-Performance

01.10.2021
Einlass 19 Uhr
Konzert 19.30 Uhr

Das Konzert findet auf einer Außenterrasse des Bärenzwingers statt. Der Eintritt ist frei.

Zugang nach der 3G Regelung für Getestete – negativer Antigen-Test nicht älter als 24h, Geimpfte oder Genese.

Bitte reservieren Sie ein Ticket: BBB_ »Songs of Cyborgeoisie« (pretix.eu)

Das Musik- und Performance-Künstler*innen-Duo BBB_ (Alla Popp & Alex Traka) konfrontiert das Publikum mit utopischen und dystopischen Welten, in denen die Grenzen zwischen dem Menschlichen und dem Digitalen zu verschmelzen scheinen. Die Performance erweitert das von BBB_ entworfenes Computerspiel »Songs of Cyborgeoisie. The Game«, das Teil der aktuellen Ausstellung »deep states« im Bärenzwinger ist.

Das Projekt untersucht, wie technologisch-dystopische Ängste die Vorstellungskraft über die Zukunft beeinflussen. Das Publikum erwartet eine einstündige, interaktive Inszenierung mit narrativer elektronischer live Musik, die einlädt, eine audio-visuelle Reise durch immersive Science-Fiction-Welten zu unternehmen. Besucher*innen können die Perspektiven verschiedener technologischer, organischer oder fantastischer Wesen einnehmen. Die Performance hinterfragt dabei den technologischen Status Quo, um neue Zukunftsmodelle zu entwerfen.

Mit live Gesang und Spoken Word von Alla Popp und live Gitarre von Alex Traka.
Game Visual von BBB_ in Zusammenarbeit mit Simon Kein und Lixing Yang, mit Kostümdesign von Sarah Ama Duah und hybridem choreografischen Konzept von Katja Cheranaeva.

Hinweis: Während der Veranstaltung kann Stroboskop-Licht und Nebel eingesetzt werden.

»The fat dreams of an Eastern bear«

Viviana Druga
Performance

15.10.2021
Einlass 18 Uhr

Die Performance findet auf einer Außenterrasse des Bärenzwingers statt. Der Eintritt ist frei.

Zugang nach der 3G Regelung für Getestete – negativer Antigen-Test nicht älter als 24h, Geimpfte oder Genese.

Anmeldung online oder via QR Code vor Ort: Viviana Druga »The fat dreams of an Eastern bear« (pretix.eu)

In ihrer Performance »The fat dreams of an Eastern bear« nimmt Viviana Druga die Besucher*innen mit auf eine Reise, um die Energie des ukrainischen Bären, eines entfernten Cousins des Berliner Bären, zu aktivieren. Fett als materialisierte Kraftquelle sei eine Medizin, die in archaischen, den Bären ins Zentrum stellenden Kulturen in ganz Osteuropa verwendet wurde.

Die Ritualistin Druga lässt „Dämpfe des Bärenfetts“ aufsteigen, um eine besondere Atmosphäre herzustellen, die für die Teilnehmer*innen ein heilendes Erlebnis anbiete und gleichzeitig ermögliche, sich mit der Natur zu verbinden.

Welche Bedeutung haben Rituale im heutigen Leben? Wie können spirituelle Praktiken dazu beitragen, sich mit der Natur und mit sich selbst zu verbinden – und wie können wir sie reflektieren?

‚Kunst ist für mich eine magische Aktivität, ein Ritual, das den Subjekten (Menschen) helfen kann, neue Dimensionen von sich selbst zu entdecken.‘ Viviana Druga

In ihrer Arbeit erforscht die rumänische Künstlerin Viviana Druga die Beziehung zwischen der Natur und den Menschen, wobei sie rituelle Praktiken anwendet, die Themen wie Heilung, Wiedergeburt und weibliche Ästhetik berühren.

Mit dieser Performance lädt Viviana Druga die Besucher*innen ein, über zeitgenössische Heilpraktiken und ihre Beziehung zu Ritualen, Tradition und Erbe zu diskutieren.

»Portal to the Other Realms«

Gosia Lehmann
Performance

19.11.2021
18-20 Uhr

Es werden 3 Zeitfenster für jeweils 8 Personen angeboten. Bitte hier anmelden.

Treffpunkt: Wall Street (Wallstraße 57 vor der brasilianischen Botschaft)

Zugang nach der 2G Regelung für Geimpfte oder Genesene.

In ihrer experimentellen Lecture-Performance »Portal to the Other Realms« lädt Gosia Lehmann das Publikum in die Blaue Kammer ein: ein extradimensionaler Raum, der von „Engeln der süßen Geschäfte“ bewohnt wird, die dich durch den Abend führen werden. Das Publikum kann über die Erzählungen der Aufführung entscheiden. Aber sei dir bewusst: Eine Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden und eine Geschichte kann nie zweimal erzählt werden.

»Portal to the Other Realms« ist Teil von Gosia Lehmanns „Divine Interventions <-> Force Majeure“ – einer fortlaufenden Reihe von Arbeiten, die sich mit der Idee des wirtschaftlichen Schamanismus befassen und mit der Frage, wie sich das Geschäft der Zukunftsvorhersage von esoterischen und rituellen Überzeugungen zu einer Unternehmensindustrie entwickelt hat.

Die Performance findet in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich und die Teilnehmer*innen-Zahl beschränkt.

Credits

Konzept: Gosia Lehmann
Performer*innen: Rosanna Graf & Maryna Makarenko
Produktionassistenz: Valerian Blos
Ton: Gabriel Kleber
3D-Renderings: Hsiangfu Chen

Finissage mit Zugang Kollektiv

Zugang Kollektiv
Finissage & Community

20.11.2021
18-20 Uhr

Bitte hier anmelden.

Zugang nach der 2G Regelung für Geimpfte oder Genesene.

Das Zugang Kollektiv (Bruno Siegrist, Ada Kopaz, Can Kurucu und Tama Ruß) lädt am vorletzten Abend der Ausstellung zum “Performativen Zusammentreffen mit Suppe und Feuerersatz” ein. 

Bei Suppe, Feuerersatz und Musik wird das Zugang Kollektiv mit dem Publikum des Bärenzwingers in Beziehung treten und das Brot teilen.

Im Laufe des Abends wird das Zusammensein durch Gesten und performative Einlagen angerichtet. So werden mögliche Vorschläge zum Verlauf des Abends entstehen.

Überraschungsgäste haben sich auch schon angekündigt, u.a.:

„Das radikal Andere“
Vortrag Performance
Anonymisierter Telegrammchat Querdenker

Mit Paja Burgess, Rydiger Benterbusch, Ken-und-Barbie-Hollihore, Antonia Benterbusch, Lara Kitzig.

Das Erleben der Ausstellung wird (teilweise) parallel möglich sein.
Bitte meldet euch vorher an und bringt eure wärmsten Overalls.

Das performative Zusammentreffen findet in deutscher und englischer Sprache statt.

Der Eintritt ist frei. 

Into the Drift and Sway

Christa Joo Hyun D’Angelo,
Constantin Hartenstein,
Lindsay Lawson,
Lotte Meret,
Lucas Odahara,
Emma Wolf-Haugh

Grafik: Viktor Schmidt

Ausstellung
02.12.2021 – 20.02.2022

Eröffnung
02.12.2021, 17–21 Uhr

Kuration Ausstellung und Veranstaltungen
Malte Pieper, Lusin Reinsch

Ko-Kuration Veranstaltungen
Lara Huesmann, Annika Maus

»Into the drift and sway« ist der 4. Teil des Jahresprogramms »Bricolage« 

Veranstaltungen

15.12.2021, 19 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit den Kurator*innen (in deutscher Sprache)

20.02.2022, 15 Uhr
Lesung mit Lucas Odahara
und hn. lyonga

Konzert verschoben wegen Sturm – neuer Termin:
24.02. 2022, 19 Uhr
A Side / B Side
Alizée Lenox und Els Vandeweyer spielen Lindsay Lawsons Organum


Details zu den Veranstaltungen werden online bekannt gegeben.


Die Gruppenausstellung »Into the drift and sway« bezieht sich auf den Bärenzwinger als Ort eines ständigen Wandels. Am südlichen Eingang zum Köllnischen Park wurde der Bärenzwinger auf einem Gelände errichtet, auf dem sich früher ein Straßenreinigungsdepot mit öffentlicher Bedürfnisanstalt befand, betrieben von der Berliner Stadtreinigung von 1901 bis 1938. Aus den Ziegeln eben dieses Gebäudes wurde der Bärenzwinger gebaut. Welche Geschichten aus der Vergangenheit stecken in den Mauern, welche neuen Eigenschaften treten aus ihren Bruchstellen hervor?


Die Nähe zum Park, das nahe gelegene Spreeufer, eine ehemalige öffentliche Volksbadeanstalt und Spuren homosexueller Lokale auf der Wallstraße und Inselstraße in der Nachbarschaft des Bärenzwingers verweisen auf eine mögliche Vergangenheit des Geländes als Cruising Area. Öffentliche Toiletten oder Bedürfnisanstalten, wie jene im Köllnischen Park, sind in Berlin bereits um 1900 als anonyme Treffpunkte für Homosexuelle im 1904 von Magnus Hirschfeld, Arzt und Sexualwissenschaftler, veröffentlichten Buch „Berlins drittes Geschlecht“ dokumentiert.

Die Recherche der möglichen queeren Geschichte der Umgebung des Bärenzwingers brachte Spuren zutage, die die ortsspezifischen künstlerischen Interventionen wieder aufgreifen. Ab 1920 versammelte der Verleger Adolf Brand regelmäßig die „Gemeinschaft der Eigenen“, einen homosexuellen Männerclub, im benachbarten Marinehaus, dem ehemaligen Sitz der kaiserlichen Marine. Brand war ein schwieriger Protagonist: Während er für die Abschaffung des Paragraphen 175 eintrat, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern als illegal einstufte, war er Antisemit, sympathisierte mit den Nazis, befürwortete traditionelle Geschlechterrollen und idealisierte eine virile Männlichkeit.  

Ludwig Hoffman, Architekt des Straßenreinigungsdepots und der öffentlichen Bedürfnisanstalt, baute auch den bekannten Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain, der später zu einem der beliebtesten Cruising-Orte im ehemaligen Ost-Berlin wurde. Zu DDR-Zeiten soll die Klappe (öffentliche Toilette) am Märkischen Ufer in unmittelbarer Nähe des Bärenzwingers Treffpunkt für schwule Männer gewesen sein. Eines der Gründungsmitglieder der Homosexuellen Interessengemeinschaft Berlin (HIB), welche sich in der DDR für die Rechte von Homosexuellen einsetzte, arbeitete in den 1970er Jahren als Tierpfleger im Bärenzwinger.

Ausgehend von diesen historischen Konstellationen spürt die Ausstellung queeren Geschichten nach und versammelt sechs zeitgenössische Künstler*innen, die sich mit Männlichkeiten und Fragen von Cruising und Geschlecht beschäftigen. Sie verhandeln und fordern dabei Platz für Begehren im privaten und öffentlichen Raum. Zu sehen sind Installationen, Zeichnungen, Skulpturen und textile Arbeiten, die mit der spezifischen Geschichte des Köllnischen Parks und der gegenwärtigen Architektur des Bärenzwingers interagieren.

Die Ausstellung leiht sich ihren Titel von einer Kurzgeschichte des AIDS-Aktivisten und Künstlers David Wojnarowicz, die Erinnerungen an Cruising und anonyme intime Begegnungen in urbanen Landschaften schildert. Die Aufzeichnungen sind von Ambivalenzen geprägt. Transformation spielt dabei oft eine Rolle – öffentliche Räume, Industriebrachen oder verlassene Orte verwandeln sich in Orte der Lust oder Gewalt. Queere Räume sind auch umkämpfte Räume, wenn sie aufgrund von Überwachungsmaßnahmen, polizeilicher Kontrolle, Gentrifizierung oder veränderten Formen ein „queeres“ Leben zu führen zu verschwinden drohen.

Christa Joo Hyun D’Angelo

Christa Joo Hyun D’Angelo ist eine amerikanische Künstlerin und lebt in Berlin. Im Zentrum von D’Angelos Arbeit steht die Auseinandersetzung mit Angst, Verletzlichkeit und dem, was dabei unsichtbar bleibt. Sie arbeitet mit Video, Neon, Installation und Skulptur und nimmt Bezug auf Diskurse wie die Folgen des Kolonialismus, Rassismus in Deutschland, Stigmatisierung von HIV-Infizierten Women of Color, Adoption zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe und häusliche Gewalt. Dabei navigiert D’Angelo durch prekäre Verhältnisse und versucht eine neue Definition von dem, was als normal gilt, während sie gleichzeitig Unterschiede als Quelle der Inspiration und der Ermächtigung begreift, um neue Wege der Akzeptanz und letztlich der Heilung zu entdecken.

Sie hat bei der Screen City Biennale, dem Arsenal Institute for Film and Video Art, dem Kunstraum Bethanien, dem Taiwan Digital Arts Center und dem Goethe-Institut ausgestellt und wird demnächst im Kunstmuseum Wolfsburg, der Villa Merkel und dem SOMA Artspace zu sehen sein. Ihre Arbeiten wurden in Artforum, Elephant Magazine, The New York Times und GalleryTalk besprochen und sind in der Bundeskunstsammlung für zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland vertreten. D’Angelo hat Sets für Fever Ray und King Kong Magazine entworfen.

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Constantin Hartenstein

Constantin Hartenstein ist ein deutscher Künstler, der in Berlin lebt und arbeitet. Er studierte an der UdK Berlin und an der HBK Braunschweig als Meisterschüler von Prof. Candice Breitz. 2011 war er als Filmproduzent des Deutschen Pavilions der Kunstbiennale von Venedig tätig. Seit 2019 ist Hartenstein künstlerischer Mitarbeiter am Filminstitut der UdK Berlin.
Er erhielt Förderungen und Preise von u.a. Akademie der Künste, Stiftung Kunstfonds, Kunststiftung NRW, VISIO European Program on Artists‘ Moving Images, Institut für Auslandsbeziehungen (Künstlerkontakte) und Karl Hofer Gesellschaft.

Hartenstein nahm an Artist in Residency Programmen teil wie Triangle Arts Association New York, Calle Mayor 54, Grand Central Art Center Santa Ana, Flux Factory New York und Künstlerdorf Schöppingen. Seine Arbeiten sind Teil privater und öffentlicher Sammlungen und werden in internationalen Institutionen präsentiert.

Neueste Ausstellungen umfassen Studio Berlin (Sammlung Boros/Berghain), Kunstverein Dresden, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Kunstraum Kreuzberg Bethanien, Galerie im Turm Berlin, Neuer Aachener Kunstverein, WRO Media Art Biennale Wroclaw, Berlinische Galerie, Anthology Film Archives New York, Goethe Institute Peking, Spring/Break Art Fair New York, Museum of the Moving Image New York, Times Museum Guangzhou, Kunstmuseum Bonn, Bundeskunsthalle Bonn, German Consulate New York, Goethe Institut New York und transmediale Berlin.

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Lindsay Lawson

Die in den Vereinigten Staaten geborene und in Berlin lebende Lindsay Lawson erhielt ihren BFA in Bildhauerei von der Virginia Commonwealth University, ihren MFA in New Genres von der UCLA und besuchte die Städelschule in Frankfurt am Main in der Klasse von Judith Hopf. Lawson arbeitet mit einem breiten Spektrum an bildhauerischen Medien, darunter Keramik, Brunnen, Lampen und 3D-Druck, aber auch mit Film, Video und digitalen Renderings. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich häufig mit der Präsenz und Wirkung von Objekten in virtuellen und physischen Räumen. Zahlreiche Arbeiten untersuchen Zustände der Verliebtheit in virtuelle Persönlichkeiten und virtuelle wie physische Objekte.

Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, u. a. in der Galerie Efremidis, Berlin, in der Herald St., London, bei LAXART, Los Angeles, in der Yossi Milo Gallery, New York, im Centre Pompidou, Paris, auf der 9. Berlin Biennale, in der Galerie Frutta, Rom, im Kunstverein Leipzig, bei Piktogram, Warschau, im Trafo Contemporary Art Center, Budapest, und im TEA Museum, Teneriffa. Im Januar 2022 wird Lawson in der Galerie Efremidis in Berlin eine Einzelausstellung mit einer neuen Serie von Gemälden sowie Skulpturen und einer Brunneninstallation präsentieren.



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Lotte Meret

Lotte Meret (*1985, Berlin / Deutschland) analysiert die Auswirkungen der digitalen Medien auf unsere Identität. In ihrer Praxis artikuliert sie den Einfluss von Technologien und digitalen Medien auf Körpererfahrungen und Körperwissen. In diesem Kontext – zwischen körperlicher Erfahrung, politischem Handeln und digitalen Welten – schafft Lotte Meret neue Erzählformate und entwickelt hybride Skulpturen und Installationen. Sie war Artist-in-Residence an der Van Eyck Academy in Maastricht und wurde in das Emerging Artists Program des Bundesverbandes Kurzfilm aufgenommen.

Ihre Arbeiten wurden unter anderem in OCT_LOFT, Shenzhen; EIGEN+ART Gallery, Leipzig, NRW Forum, Düsseldorf; Goethe-Institut, Peking; Kunsthal Rotterdam; Kunstverein Leipzig; Nottingham Contemporary; Kunstmuseum Bonn; Kunsthalle Basel; ZKM, Karlsruhe; Kunsthalle Baden-Baden gezeigt. In kollektiven Strukturen hat sie die Publikation ‚Body of Work‘ und die Platte ‚Don’t DJ – Authentic Exoticism‘ veröffentlicht. Mit dem interdisziplinären Label SEXES ist sie an Installationen und Musikveranstaltungen für Clubs und Festivals beteiligt.Ihre Arbeiten sind in internationalen Sammlungen wie dem Lafayette Anticipation, dem Fonds de dotation Famille Moulin in Paris und dem Kunstkredit, Kanton Basel-Stadt, vertreten.



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Lucas Odahara

Lucas Odahara, geboren in São Paulo, lebt und arbeitet in Berlin. Odahara erforscht die komplexen Beziehungen zwischen Körper, Raum und Erinnerung und arbeitet mit verschiedenen Medien, wobei Installationen von oft architektonischem Maß entstehen, in denen persönliches und äußerliches Bild- und Textmaterial aufgerufen und als vielgestaltige Szenerien neu komponiert werden. Odahara begreift die Materialien, denen er begegnet, als offene Verhandlungen einer Gegenwart, die niemals vollständig ist. Dabei greift er häufig auf das Format der bemalten Keramikfliesen zurück. Indem er eine Technik verwendet, die historisch zur Darstellung kolonialer Narrative gedient hat, begrüßt er in seiner Arbeit die Modularität dieses Formats als Werkzeug für seine Neuinterpretation.

Er hat einen Bachelor-Abschluss in Produktdesign von der Staatlichen Universität São Paulo und einen Master-Abschluss in Kunst von der Hochschule für Künste in Bremen. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Europa sowie in Südafrika und Pakistan gezeigt. Derzeit ist er Stipendiat des Kunstfonds Bonn.

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Emma Wolf-Haugh

Emma Wolf-Haugh ist eine bildende Künstlerin, Pädagogin und Autorin, die in Dublin und Berlin lebt und international arbeitet. Emma Wolf-Haughs Arbeit ist von ökonomischen Notwendigkeiten geprägt. Sie beschäftigt sich mit Formen des Recyclings, des Trödels und der Ephemera, die zu weicher Modularität, wildem Archivieren und performativer Intervention führen und Fragen zu Wert, Wertschöpfung und Autorinnenschaft aufwerfen. Emma sieht eine ausgeprägte Kultur des Sparens und Trödels als Teil einer Tradition der queeren Arbeiterinnenklasse und einer Ethik, die leicht und geschickt mit Einschränkungen arbeitet. Ihre pädagogische und publizistische Arbeit stellt die Vorstellungskraft als politisches Werkzeug mit radikalem Potenzial dar, das überall und jederzeit existieren und ausbrechen kann. Die Arbeit ist oft kollaborativ und schafft Formen temporärer Kollektivität, die auf die erotischen und energetischen Möglichkeiten kurzer Begegnungen abzielen. Emmas Arbeit umfasst viele verschiedene Orte, Räume und Beziehungen, darunter Ausstellungen, Performance, Film, Publikationen, Schreiben, disruptive Pädagogik, Freundschaft und Solidarität – Elemente, die in langfristigen Projekten oft ineinander übergehen.

Emma hat seit 2014 eine Trilogie von Arbeiten entwickelt, die sich mit Sexualität und Raum beschäftigen. The Re-appropriation of Sensuality, Sex in Public und Domestic Optimism wurden in verschiedenen Versionen ausgestellt in: The Project Arts Centre Dublin, Grazer Kunstverein Graz, NCAD Gallery Dublin, Dundee Contemporary Arts Dundee, District Berlin, Den Frie Center Of Contemporary Art Copenhagen, The Galway Arts Centre, nGbK Berlin, Scriptings Berlin, Archive Kabinet Berlin, Survival Kit Festival Riga und anderen Orten.

Emma ist Mitbegründerin von The Many Headed-Hydra (TMHH), einem aquatisch-dekolonisierenden Kollektiv, das seit 2015 an langfristigen kritischen und vielstimmigen Projekten über die Meere hinweg arbeitet, die Pakistan, Sri Lanka, Island, Deutschland, Irland, Litauen und darüber hinaus verbinden.



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Rundgang

15.12.2021, 19 Uhr

Führung durch die Ausstellung mit den Kurator*innen Malte Pieper und Lusin Reinsch

Hier klicken und anmelden

Im Bärenzwinger laden am Mittwoch, dem 15.12.21 um 19 Uhr die Kurator*innen der Ausstellung „Into the drift and sway“ zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein. Malte Pieper und Lusin Reinsch stellen die künstlerischen Positionen in der Ausstellung vor und sprechen über die Recherche und Hintergründe des Ausstellungskonzepts.

Zugang nach der 2G Regelung für Geimpfte oder Genesene. Im Ausstellungsraum bitten wir um das Tragen einer medizinischen Maske.

Lesung

20.02.2022, 15 Uhr

Lesung mit Lucas Odahara und hn. lyonga 

Hier klicken und anmelden

Veranstaltung in englischer Sprache. 

Die gelesenen Texte werden auch als Ausdruck verfügbar sein.
 

Zugang nach der 2G+ Regelung für Geimpfte oder Genesene, die einen negativen Antigentest vorweisen (nicht älter als 24h), oder eine dritte Impfung („booster“). 

Im Ausstellungsraum bitten wir um das Tragen einer medizinischen oder FFP2 Maske.

Im Rahmen von Lucas Odaharas Arbeit „Sleep and Death (Rasse & Schönheit)“, die für die Ausstellung „Into the drift and sway“ im Bärenzwinger Berlin entstand, bereitet der Künstler einen kollaborativen Austausch mit dem Schriftsteller hn. lyonga vor, der am Sonntag, den 20. Februar um 15 Uhr stattfinden wird.

Im vergangenen Jahr haben sich Odahara und lyonga aktiv mit der Praxis und dem persönlichen Leben des jeweils anderen auseinandergesetzt. Als queere People of Color, die seit über einem Jahrzehnt in Deutschland leben, befassen sie sich in ihrer Arbeit häufig mit Fragen von Rassismus und Geschlecht in europäischen Räumen und Geschichten. 
 
Für die kommende Veranstaltung treten sie etwas zur Seite – aber nicht weg von der verworrenen Geschichte um Adolf Brand, dem Gründer der ersten deutschen Zeitschrift für Homosexuelle. Odaharas Installation platziert ein Fragment dieser Geschichte in den Wasserbecken des Bärenzwingers.

Welchen Willen, welche Motive und welche Formen des Erinnerns hat das Wasser? Wie können Erinnerungen des globalen Südens neben der monolithischen Macht westlicher Geschichten bestehen? Ist es möglich, Wasser als einen Erinnerungsraum im Wandel zu betrachten – einen Raum, in dem persönliche und historische Erinnerungen nebeneinander stehen können? Diese Fragen bilden das Fundament, auf dem die Zusammenarbeit von Odahara und lyonga beruht. Ihre neuen Texte „Twin Constellations“ und „The river flows fastest towards the end“ werden bei der Veranstaltung vorgetragen.

Im Anschluss an die Lesung wird ein gemeinsamer Besuch des Cafés im Marinehaus vorgeschlagen, gleich in der Nachbarschaft des Bärenzwingers.

A side / B side

Postponed due to stormy weather – new date:

24.02.2022, 19 Uhr

Alizée Lenox und Els Vandeweyer spielen Lindsay Lawsons Organum

Ein Konzert in zwei Akten, geteilt durch eine Pause für Getränke und Gespräche

Musik: Alizée Lenox und Els Vandeweyer

Eintritt frei

Lindsay Lawsons Organum ist eine skulpturale, architektonische und klangliche Installation aus über 200 Windspielen, die an den Sicherheitsspitzen des Grabens hängen, der den Bärenzwinger umgibt. Wie das Außengelände selbst ist auch das Organum in zwei Hälften geteilt, wobei jede Seite auf acht Oktaven einer Tonleiter gestimmt ist. Die Künstlerin und Musikerin Alizée Lenox spielt E-Gitarre, während sie von dem Organum umspielt wird und auf dieses reagiert.

Die experimentelle Vibraphonistin Els Vandeweyer wird eine unkonventionelle perkussive Spieltechnik auf dieses wässrige und sperrige Instrument anwenden.

Zugang nach der 2G+ Regelung für Geimpfte oder Genesene, die einen negativen Antigentest vorweisen (nicht älter als 24h), oder eine dritte Impfung („booster“).

Im Ausstellungsraum bitten wir um das Tragen einer medizinischen oder FFP2 Maske.