Andy Kassier
Bianca Kennedy und
The Swan Collective
Britta Thie
Mikka Wellner
Eröffnung
07.11.2019 19 Uhr
Es sprechen:
Dr. Ute Müller-Tischler
Fachbereichsleiterin Kunst, Kultur und Geschichte
Tanja Paskalew und Isabelle Stamm
Kuratorinnen der Ausstellung
Ausstellung
08.11.2019 – 26.01.2020
30.11.2019, 15 – 16:30 Uhr
Performance
The Act of Doing Makes It (Feel Like) Becoming
Monika Gabriela Dorniak
08.01.2020, 19 – 21 Uhr
TheorieMittwoch
Ein Abend über FanFiction und mit FanReality von Laura Eggert, Hannah Müller, Sonja Risse, Nele Stuhler
18.01.2020, 19 – 22 Uhr
Powerbanks Screening
von und mit Britta Thie
Die Ausstellung »My Fiction and You« untersucht, wie Fiktionen und Imaginationen zum Bestandteil der eigenen Realität werden und inwiefern diese kollektiviert und sich zum Teil des sozialen Umfelds entwickeln. Wie stark überschneiden sich unsere imaginären Lebensmodelle mit der Wirklichkeit und wie beeinflussen und wo dominieren sie uns?
Dabei erkunden die ortsspezifischen Installationen das Verhältnis von Fiktion und dem Gegenüber. Bedarf es diesem, in dem wir uns widerspiegeln oder mit ihm korrelieren?
Hinterfragt wird dabei auch, inwiefern ein damit in Zusammenhang stehendes Konzept von Freiheit des Individuums nicht selbst schon eine Illusion ist.
Die Künstler*innen Andy Kassier, Britta Thie, Bianca Kennedy und The Swan Collective und Mikka Wellner nehmen in ihrer unterschiedlichen Befragung realer und imaginärer Identitäten Bezug auf den Transfer und die Transformation des analogen Lebens in die digitale Gegenwart und entwickeln davon ausgehend mitunter dystopische Zukunftsszenarien:So wird beispielsweise in provokativer Selbstinszenierung die Funktionsweise und spektakuläre Überzeugungskraft
einer profitorientierten Person und die Rolle, die die Wünsche und Erwartungen der Rezipienten dabei spielen, thematisiert.
Referenzen aus Popkultur und Filmgeschichte verbinden sich mit Reflektionen der physiologischen Grundlagen des Sehens zu einer skulpturalen und ortsspezifischen Installation. Prozesse der „Gamification“ werden anschaulich, wenn Elemente eines digitalen Spiels in eine analoge Umgebung übertragen werden und sich so Spiel und alltägliches Leben wortwörtlich überschneiden. Dabei werden auch Fragen der Kommerzialisierung des eigenen Bildes und das „Trading“, also das „Handeltreiben“ mit der eigenen Person in den sozialen Medien thematisch. Nicht zuletzt befragen virtuelle kafkaeske Verwandlungen unseren Status und unsere Zukunft auf der Erde.
Kuration Ausstellung & Veranstaltungen
Tanja Paskalew, Isabelle Stamm
Katja Kynast
Grafik: Viktor Schmidt
Übersetzung: Andrea Scrima, Hauke Zießler
Produktion: Carolina Redondo
Konzepttext zum Download
ANDY KASSIER
Die Ästhetik des Wohlstands, Konzepte der Selbstdarstellung und die
Faszination virtueller Identitäten und Darstellungsmöglichkeiten, die
durch das soziale Netzwerk kreiert und rekreiert werden, prägen die
Bildsprache von Kassiers Werken. Dabei verwischen die Grenzen zwischen
Fiktion und Realität, Kunst und Leben. Die Alter Ego, die er kreiert,
verkörpern ironisch die Narrative von Reichtum und Glück in der
spätkapitalistischen Gesellschaft. Die Figur Kassier ist die
Personifikation des falschen Versprechens; Geld, Macht und Zugehörigkeit
seien für alle erreichbar.
Kassier arbeitet mit Fotografie, Video,
entwickelt Installationen, Skulpturen und Performances und stellte
bisher unter anderem in Singapur, Köln, London, Düsseldorf, Zürich,
Winterthur und Berlin aus. Kassiers digitale Identitäten und
Performances manifestieren sich auch auf Social-Media-Seiten wie
Facebook und Instagram.
Gegenwärtig
sieht die Lage des Wohnungsmarktes zahlreicher Großstädte alles andere
als entspannt aus. Sozialer Wohnraum ist Mangelware, die Mietpreise sind
hoch, trotz eines Mietendeckels, der juristisch gut aufgestellten
Immobilienunternehmen seine Hintertürchen öffnet. Die Gentrifizierung
schreitet scheinbar unaufhaltsam voran.
Symptom verfehlter
Wohnungspolitik ist der Bauboom von Eigentumswohnungen.
Luxusappartements zählen immer noch zu den Prestigeobjekten einer
kaufkräftigen ‚Elite‘.
Ein Zukunftsszenarium: Die Politik hat die prekäre Situation fehlenden Wohnraums nicht mehr im Griff. Neben dem rezenten Problem fehlenden Wohnraums der einen Seite der ‚Schere‘, herrscht ebenso rapide steigender ‚Wohnbedarf‘ auf der vermögenden Seite. Die Lage spitzt sich zu und Investoren und Immobilienmakler setzen ungehemmt ihren Fokus auf neue Objekte: Kulturstandorte sollen jetzt zu Luxuswohnraum umfunktioniert werden. Institutionen der Kunst und Kultur gehören längst zu den Relikten zivilisatorischer Vergangenheit.
Diese Vision verfolgt Andy Kassier in der Rolle eines Provokateurs,
dem jedes Mittel recht ist, grenzenlosen Profit herauszuschlagen. In
seiner installativen Arbeit »Kassier Trust« inszeniert er einen
erfolgreichen Immobilienmakler und wirbt in einem Video und auf
großformatigem Plakat für eine zukünftige Luxusimmobilie, dem
Bärenzwinger, der auch vor Ort im besichtigt werden kann. So spielt er
mit den Wünschen und der Gier einer überschaubaren ‚Elite‘, die alles
will, um jeden Preis, und zu allem bereit ist.
„[…] Spektakuläre
Lügen müssen nicht perfekt sein. Sie stützen sich weniger auf das
Geschick des Lügners, als auf die Erwartungen und Wünsche des Zuhörers.“
(Siri Hustvedt)
Bianca kennedy and the swan collective
In ihren analytischen Stop-Motion-Animationen stellt sie den menschlichen Abgrund dar und arbeitet regelmäßig an Fotografien und Zeichnungsserien, in denen sie selbst erstellte Miniaturen inszeniert. Kennedys Animationen, Zeichnungen und ortsspezifische Installationen wurden zahlreich in Ausstellungen, Screenings und Festivals präsentiert. Einzelausstellungen hatte sie unter anderem in der C-Gallery in Mailand und in der Alten Münze, Berlin. Sie erhielt zahlreiche Preise (beispielsweise den TOY Berlin Masters Award, Loop Discover Award Barcelona) und Stipendien (u.a. von der Studienstiftung des deutschen Volkes). Künstlerresidenzen führten sie nach Nordamerika, Barcelona, Athen und Tokio und zuletzt ins Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop.
Felix
Kraus *1986 in München geboren, ist Gründer von The Swan Collective und
studierte von 2007 bis 2014 Medienkunst an der Akademie der bildenden
Künste in München, der HFG Karlsruhe und der ASFA in Athen.
Weitere Mitglieder von The Swan Collective sind Richard Tator, Miles
Macre, Coca Lloyd und Nils Sanddorn. Die Gruppe mischt verschiedene
Techniken wie Virtual & Augmented Reality, Literatur, Malerei und
Papierprägungen. Werke des Kollektivs wurden in Institutionen wie dem
Kunstmuseum Stuttgart, dem CCBB Brasilien, dem Goethe-Institut Toronto,
der Espronceda Barcelona, ZKM Karlsruhe und dem Ägyptischen Museum
München gezeigt.
Seine Arbeiten sind in folgenden Sammlungen vertreten: Kunstmuseum Stuttgart, Sammlung Zabludowicz London, Sammlung Philara, Edwin Scharff Museum, Porsche Collection, MACBA Barcelona. Er erhielt Stipendien, Künstlerresidenzen im In- und Ausland und zahlreiche Preise. Zuletzt erhielten Kraus und Kennedy den 1. Preis für ANIMALIA SUM beim Toronto New Wave Festival (2019).
Bianca Kennedy und The Swan Collectivepräsentieren eine immersive
Installation, die den Besucher*innen eine neue Identität verleiht. Ihre
Arbeit erfährt man mittels zweier recht junger Techniken, der Virtual
Reality (VR), bei der eine Wirklichkeit in einer computersimulierten
Umgebung virtuell erlebt wird, sowie der Augmented Reality (AR), einer
Vermischung von VR mit der physischen Realität.
Der Titel:
»ANIMALIA SUM: Ich bin Tiere. Ich esse Tiere.« klingt wie ein Statement
und offenbart zugleich einen Konflikt. Mit dem Aufsetzen der VR-Brille
geht man interaktiv einen weiten Schritt in die terrestrische
Rangordnung zurück und wird in den Körper eines Käfers katapultiert. Mit
dieser medial vermittelten kafkaesken Verwandlung wird veranschaulicht,
in welcher Abhängigkeit wir bald von diesen winzigen Wesen sein
könnten, wenn wir unsere ökologische Lebensweise und Einstellung nicht
bald ändern.
„Bei der AR-Arbeit lässt der Blick in den digitalen
Zerrspiegel einem Fühler und Insektenkiefer wachsen, der Mensch selbst
wird in diesem Szenario unweigerlich als Aggressor wahrgenommen.“
Durch die virtuellen Interventionen der Künstler*innen soll dem
Publikum der Blick durch die Augen eines Insekts ein besonderes
Empathievermögen vermittelt werden. So plädieren hierbei unter anderem
die Insekten für den Verzehr von Walfleisch. „Wieso sollte ein einzelner
Wal mehr wert sein als eine Milliarde freundlicher Käfer?“
(Bianca Kennedy und The Swan Collective)
BRITTA THIE
Britta Thie wurde
1987 in Minden geboren und lebt in Berlin. Nach ihrem Studium der
Bildenden Kunst, das sie als Meisterschülerin bei der Filmemacherin
Prof. Hito Steyerl an der UdK Berlin abschloss, verbreitete sie ihre
videobasierten Arbeiten meist selbst über das Internet. Von 2010 bis
2011 studierte sie mit einem DAAD Stipendium in New York an der Cooper
Union for Science and Art. In den Jahren 2016 und 2017 war sie
Stiftungsprofessorin für Zeitbasierte Medien und Performance an der
Hochschule für Gestaltung Offenbach.
Thie benennt das
Verlorensein zwischen Virtualität, Internationalität und Simultanität.
Ihre Web-Serie Translantics (2015, koproduziert von der Schirn
Kunsthalle und ZDF/ARTE) beleuchtet am Beispiel von drei jungen Frauen
eine Generation, die sich zwischen der analogen Vergangenheit und der
Ästhetik der modernen Technologien hin und her bewegt. Die Künstlerin
zeigte diese Arbeit als Installation im Schinkel Pavillon in Berlin, in
der Videokunstsammlung Julia Stoschek und auf Filmfestivals (Forum des
Images, Series Mania). Im Juni 2018 eröffnete ihre Einzelausstellung
POWERBANKS im Museum Abteiberg.
Portraits von Jugendlichen hängen großformatig an den Wänden. Beim Betreten des Raumes, wird man von zahlreichen Augenpaaren verfolgt. Die Ästhetik der Bilder entspricht der von sogenanntenTrading Cards Games, Sammelkartenspiele, im Stil von Science Fiction und Fantasy. Ein bekannter Vertreter dieses Genres ist das im Jahr 1993 entstandene SpielMagic: The Gathering. Analoge Kartenspiele wie dieses sind nicht nur wegen ihres festen Regelwerks, der Decks (Spielkarten Sets), Quests (Aufgaben), unzähliger Phantasiewesen, Zaubersprüchen, Artefakten, Helden (Planeswalker) und der Mana (Zauberkraft) äußerst populär, sondern das Sammeln, das Tauschen und das Handeln mit diesen Spielkarten entwickeln eine eigene Dynamik und Faszination.
In ihrer Installation POWERBANKS präsentiertBritta Thieeine übergroße Ausführung eines aufwändig gestalteten vollständigen Karten-Decks, das man sofort für ein Spiel einsetzen könnte. Dazu verwendet die Videokünstlerin die Protagonist*innen ihrer jüngsten gleichnamigen Filmproduktion, die auch im Rahmenprogramm dieser Ausstellung gezeigt werden wird. Die einzelnen Character sind aus dem Film direkt in ihr kreiertes Deck, also von der digitalen auf die analoge Ebene transferiert worden und haben eine neue Identität angenommen. Die Spieler*innen dieser Karten wiederum leben kollektiv die angebotene Fiktion aus. In Bezug auf den heutigen Kunstmarkt verweisen die Karten auf den Umgang mit Kunstgütern und die Praktiken des Sammelns und Akquirierens.
Zudem wird der Prozess der Gamification illustriert, wenn spieltypische Elemente (Punkte, Level, Fortschrittsbalken, Prozentzahl, Auszeichnung) in eine neue Umgebung übertragen werden und Spiel und alltägliches Leben sich so wortwörtlich überschneiden. Das Verhalten und die Motivation des Individuums wird auf diese Weise beeinflusst und zugleich Phänomene wie Kommerzialisierung und die Vermarktung des eigenen Bildes thematisiert. Die Künstlerin untersucht die möglichen Auswirkungen des Nutzer*innen-Verhaltens in sozialen Medien: In den Kontext von Fantasie-Symbolen exponiert, sind die Figuren mit Skills ausgestattet und gelten als Referenz für die Selbstinszenierung und -vermarktung, dem sogenannten ‚Trading‘ der eigenen Person in den Social Media.
MIKKA WELLNER
Mikka Wellner, in Berlin geboren, studierte von 2006 bis 2011 an der HfBK Dresden.
Von 2011 bis 2013 war er Meisterschüler bei Prof. Eberhard Bosslet. Er lebt und arbeitet in Berlin.
In seinen Arbeiten verbinden sich Referenzen der Geschichte und
kulminieren in ortsspezifischen, skulpturalen Installation. Er erhielt
diverse Stipendien. Nach Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.
a. in Istanbul, Beirut, Hamburg, Berlin, Halle, Frankfurt am Main und
Amrum präsentierte er seine Arbeiten jüngst in einer Einzelausstellung
im Rockefeller Center in Dresden.
In der Arbeit »The MacGuffin-Bloc« verbinden sich Referenzen aus der Popkultur und der Filmgeschichte mit dem physiologischen Prozess des Sehens zu einer skulpturalen und ortsspezifischen Installation.
Der Begriff ‚MacGuffin’ wurde durch Alfred Hitchcock populär und beschreibt ein Objekt (oder eine Person), das die Handlung eines Films initiiert und vorantreibt, ohne selbst von besonderem Nutzen zu sein. Es ist das verbindende Element, das einer Geschichte Struktur und Glaubwürdigkeit verleiht, ohne selbst glaubwürdig oder sinnvoll sein zu müssen. Hier manifestiert es sich in einem spiegelnden Block, der die visuelle Wahrnehmung, also die Verarbeitung optischer Reize thematisiert. Da visuelle Wahrnehmung über das reine Aufnehmen von Information hinausgeht und Handlungen initiiert die relevante Informationen extrahiert, Elemente erkennt und durch Abgleich mit Erinnerungen interpretiert, dienen die Spiegel als Metapher und es gilt, sich beim Sehen für das Objekt oder die Reflexionen der Umgebung zu entscheiden. Das Objekt selbst ist ein MacGuffin und damit zweitrangig. Es fordert dazu auf, sich über den eigenen Prozess des Sehens Gedanken zu machen. Dieser Prozess wird durch eine auf die Spiegel gedruckte Ich-Erzählung unterstützt. In der Erzählung wird nicht deutlich, wer hier eigentlich spricht; vielmehr sollen Spekulationen angefacht werden, ob es sich um die Perspektive eines Tieres oder eines Menschen handeln könnte. Der Block versteht sich in seiner hermetischen Anmutung als ein Schutzraum. Wie ein Haus uns vor Wind und Wetter schützt, so schützt uns ein Gefängnis vermeintlich vor den Eingesperrten. Es bleibt im Unklaren wer hier eigentlich geschützt wird und vor wem.
Der Künstler kritisiert mit dieser Arbeit den Glauben an Erkenntnis durch Fortschritt und plädiert für einen radikalen Bruch mit unseren (Seh-) Gewohnheiten. Was sehen wir an? Und warum? Wer schaut, wer schaut zurück, oder bezugnehmend auf den sich im Inneren des Blocks befindlichen Comic: Who watches the Watchmen?
the act of doing makes it (feel like) becoming
30.11.2019 15 – 16:30 Uhr
von Monika Gabriela Dorniak
Performance
Theorie Mittwoch
08.01.2020 19 – 22 Uhr
Ein Abend über FanFiction und mit FanReality von Laura Eggert, Hannah Müller, Sonja Risse, Nele Stuhler
Anmeldung bitte bis 7.1.
Es
ist der Tag des Jahres. Es ist DER TAG des Jahres. Es ist der Tag des
Jahres, an dem Christa Wolf ein halbes Leben lang ihren Tag des Jahres
dokumentierte. Aufgeschrieben, um etwas aus der schnell verblassenden
Erinnerung zu retten, festzuhalten, sich selbst historisch zu
betrachten. Ohne Pathos, ohne Helden. Gegen den Verlust von Dasein.
Nele hat sie gelesen, Christas Tage. Eigentlich hat sie alles von
Christa gelesen. Naja oder fast. Nele ist so vertraut mit ihr, dass sie
Christa sagt. Ohne Wolf. Und jetzt schreibt Nele ihren eigenen Tag des
Jahres auf. Christa Wolf Fanfiction. Oder eher: Fanreality. Keine
Fiktion. Alles, was geschrieben steht, ist wahr. Und wahr ist, dass sie
abends mit Laura im Kino war. Die mag Christa Wolf auch.
Die
Realität des Fans in der Zeit des Fans im Leben des Fans. Für die
Historie. Für das sich selbst historisch Sehen. Für die Bühne. Für die
Fans.
powerbanks screening
18.01.2020 19 – 22 Uhr
mit Britta Thie
POWERBANKS SCREENING mit
Sitzinseln, Steckdosen für Handys, freies WLAN:
Eine Shopping Mall ist nicht nur Anziehungspunkt für ein konsumorientiertes Publikum.
Sie ist auch ein Treffpunkt für junge Leute, die in dieser synthetisch gestylten Welt ihre Freizeit und sich selbst zur Schau stellen:
Auf sogenannten Sitzinseln hängen sie in Cliquen ab, laden ihre
Handys, ihre Powerbanks und gleichzeitig auch sich auf, benutzen
FreeWifi,
um ihre Selfies sofort auf sozialen Kanälen zu posten und
sie bewegen sich dabei mit einer Selbstverständlichkeit durch die Malls –
ein für sie physisch-essentieller Rückzugsort mitten in der
Öffentlichkeit.
In der aktuellen Ausstellung «My Fiction and You » präsentiert die
Videokünstlerin Britta Thie ihre Installation POWERBANKS. Die darin
agierenden jugendlichen Protagonist*innen treten auch in ihrer
gleichnamigen Filmproduktion POWERBANKS SCREENING in Erscheinung.
Am 18.01.20, um 19 Uhr stellt die Künstlerin ihren aktuellen Film vor, gibt Einblick in ihre Produktion und lädt zum Gespräch.